Zur Eröffnung des neuen Concept-Stores von Douglas in Hamburg können Kunden bereits Apothekenkosmetik im Online-Shop erwerben. Das neue Konzept Douglas Pro wirbt im Internet mit „jeder Menge Fachexpertise“. Eine der vier angepriesenen Kategorien ist „Pharma Beauty“. Stündlich werden neue aus der Freiwahl bekannte Kosmetikmarken hinzugefügt.
Heute Abend eröffnet Douglas im Hamburger Stadtteil Eppendorf die erste Filiale nach neuem Konzept. Im Internet sind neues Logo und Markenauftritt bereits umgesetzt. Douglas Pro wird auf der Startseite als „neue Welt der Pflege“ mit einem Foto der neuen Filiale beworben. Das Konzept verfolgt der Parfümeriekette zufolge einen ganzheitlichen Beauty-Ansatz für gesunde, schöne Haut „und setzt dabei auf Expertenwissen und innovative Skincare-Brands. Freuen Sie sich auf leistungsstarke Hautpflege, revolutionäre Food-Supplements und jede Menge Fachexpertise“, heißt es.
Außerdem wird das „Store-Konzept“ vorgestellt: „Speziell geschulte Beauty-Berater und pharmazeutisch ausgebildetes Personal beraten unsere Kunden.“ Das Angebot sei außergewöhnlich. „Vor allem setzen wir bei Beratung und Service neue Maßstäbe. Unsere professionellen Beauty-Berater und pharmazeutisch ausgebildetes Personal helfen Ihnen dabei, individuell abgestimmte Hautpflege zusammenzustellen.“ Eine Neuheit sei das Hautanalyse-Projekt „Skinmade“. Kunden können online eine Behandlung buchen.
Die vier im Internet beworbenen Markenkategorien umfassen „Pharma Beauty“, „Beauty Food“, „Skin Expert Brands“ und „Nature Brands“. Aus dem Bereich Apothekenkosmetik werden Eucerin, Vichy, La Roche-Posay, SkinCeutical, Lierac, Caudalie und Avène gelistet. Jede Marke wird mit einem Foto beworben, per Klick darauf landen die Nutzer im Markenshop. Nach und nach wird das Angebot erweitert. Von Eucerin werden aktuell 104 Produkte angezeigt. Bei Vichy waren es am Morgen nur wenige, im Laufe des Nachmittags stieg die Zahl auf 64. Von der Schwestermarke La Roche-Posay ist derzeit nur ein Artikel gelistet.
Jede Marke wird samt Logo kurz vorgestellt. Die Hersteller distanzieren sich von dem Angebot. Die großen Hersteller wie Beiersdorf und L’Oréal weisen eine Geschäftsbeziehung mit Douglas zurück. Sie lehnten die Anfrage von Firmenchefin Tina Müller ab, die vor der Eröffnung bei den Unternehmen um Lieferbeziehungen geworben hat. „Der Verkauf bei Douglas erfolgt ohne unsere Zustimmung. Wir haben uns klar gegen eine Präsenz bei Douglas ausgesprochen“, sagt Alexander Freier, Geschäftsführer Vertrieb bei L’Oréal Cosmétique Active.
Douglas erhalte keinerlei Materialien zur Abverkaufs- oder Beratungsunterstützung wie Proben, Tester und Schulungen. Die Marken von L’Oréal Cosmétique Active blieben „selektive Dermokosmetikmarken, die on- und offline ausschließlich über vertraglich autorisierte Partner vertrieben werden“. Auch der Online-Vertrieb der Apothekenmarken sei nicht autorisiert und damit ein Graumarkt.
Die Parfümeriekette nutzt auch das eigene Filialnetz. Die Produkte können im Internet an ein stationäres Geschäft geliefert und dort direkt vom Kunden abgeholt werden. Mit der Marke Avène von Pierre Fabre hat Douglas in den vergangenen Jahren den Online-Handel von Apothekenkosmetik begonnen. Der Hersteller wies damals eine Geschäftsbeziehung mit der Kette zurück. Die betroffene Ware sei über einzelne schwarze Schafe geliefert worden, sagte Geschäftsbereichsleiter Sebastian Werner.
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