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Zur Rose: 180 Millionen fürs E-Rezept APOTHEKE ADHOC, 25.10.2019 11:30 Uhr

Geld für Zur Rose: Der DocMorris-Mutterkonzern sammelt Millionen für das E-Rezept. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Zur Rose besorgt sich erneut Geld am Kapitalmarkt. Der DocMorris-Mutterkonzern hat heute erfolgreich eine Anleihe über 180 Millionen Schweizer Franken platziert. Das Geld soll vor allem für die Einführung des E-Rezepts genutzt werden.

Die Anleihe wird zu 2,5 Prozent verzinst und hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Ab Ende November sollen die Schuldscheine auch gehandelt werden können. „Der Nettoerlös der Anleihe wird von der Emittentin vorwiegend zur Finanzierung der Initiativen im Zusammenhang mit der Einführung des elektronischen Rezepts in Deutschland sowie für weitere Unternehmenszwecke verwendet“, heißt es dazu.

Die Anleihe ist die zweite für Zur Rose. Im Juli 2018 konnte das Management um CEO Walter Oberhänsli bereits 115 Millionen Franken einsammeln, das waren 30 Millionen Franken mehr als erwartet. Auch diese Anleihe ist mit 2,5 Prozent verzinst und läuft fünf Jahre. Zum Vergleich: Für die Anleihe über 50 Millionen Franken, mit der 2012 den Kauf von DocMorris finanziert wurde, musste Zur Rose noch mehr als 4 Prozent zahlen.

Oberhänsli muss immer wieder frisches Geld besorgen, denn das Geschäft ist nicht profitabel. Außerdem verschlingen die Übernahmen regelmäßig hohe Beträge: 80 Millionen Franken kosteten in der Summe Eurapon und Vitalsana, geschätzte 100 Millionen Franken Apo-Rot. Während Promofarma in diesem Kontext als kleinere Investition gelten darf, wird Medpex Zur Rose am Ende knapp 200 Millionen Franken gekostet haben.

Nachdem er 2016 mit der Unternehmerfamilie Frey und dem saudischen Königshaus zwei Investoren und insgesamt knapp 60 Millionen Franken gewinnen konnte, flossen beim Börsengang im Sommer 2017 noch einmal knapp 220 Millionen Franken. Und die jüngste Kapitalerhöhung Ende 2018 spülte noch einmal 200 Millionen Franken in die Kasse. Ende 2018 hatte Zur Rose einen Betrag von 231 Millionen Franken an liquiden Mitteln zur Verfügung. Diese Summe dürfte mittlerweile deutlich abgeschmolzen sein: Der Verlust lag in den ersten sechs Monaten bei rund 17,1 Millionen Franken.