Erbitux lässt Merck hoffen Yvette Meißner, 02.06.2008 12:37 Uhr
Der monoklonale Antikörper Erbitux (Cetuximab) konnte die Überlebensdauer von Patienten mit nichtkleinzelligen Lungenzellkarzinoms um fünf Wochen verlängern. In Kombination mit einer Chemotherapie ist das Medikament somit im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie signifikant besser. Die Ergebnisse der Studie wurden am Wochenende auf der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology vorgestellt.
Mehr als 1100 Patienten wurden in der klinischen Studie entweder mit der Platin-basierten Standardchemotherapie oder aber in Kombination mit Erbitux behandelt. Nach Aussage des Herstellers Merck mit Sitz in Darmstadt hatten die mit Erbitux behandelten Patienten einen „signifikanten Überlebensvorteil“. Die „äußerst guten Daten“ sollen noch in diesem Jahr bei der europäischen Zulassungsbehörde EMEA eingereicht werden, sagte der Chef der Merck-Tochter Merck Serono, Elmar Schnee, gegenüber der „Wirtschaftswoche“. Mit einer Zulassung rechne er im zweiten Quartal 2009.
Erbitux ist bereits für die Behandlung von metastasierendem Kolorektalkarzinom und zur Therapie von lokal fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom des Kopfes und Halses zugelassen. Der monoklonale Antikörper blockiert selektiv den Rezeptor des epidermalen Wachstumsfaktors. Dadurch können Tumorzellen nicht mehr in neues Gewebe eindringen beziehungsweise metastasieren.
Für die beiden Indikationen Lungen- und Darmkrebs erwartet das Unternehmen für das Präparate „eine signifikante Erweiterung der Marktanteile“, sagte Schnee der „Wirtschaftswoche“. Das Onkologiegeschäft ist der Wachstumstreiber des Darmstädter Pharmaunternehmens. Allein mit Erbitux betrug der Umsatzerlös 2007 insgesamt 470 Millionen Euro, was einer Steigerung um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.