Enbrel: Neuer Injektionspen mit Spritzerinnerung Alexandra Negt, 23.05.2022 09:40 Uhr
Enbrel (Etanercept, Pfizer) wird bei verschiedenen Formen der Arthritis und Plaque-Psoriasis angewendet. Viele Patient:innen haben aufgrund von Schmerzen und Bewegungseinschränkungen Schwierigkeiten bei der Selbstinjektion, sodass Pfizer die Darreichungsform angepasst hat. Der Smartclic Autoinjektor erinnert die Patient:innen sogar an die nächste Dosis.
Pfizer hat mit Smartclic eine neue, an die Bedürfnisse der Patient:innen angepasste, Darreichungsform entwickelt. Die Anwendung des Selbstinjektors soll auch bei stärkeren Beeinträchtigungen der Hände und Finger möglich sein. Ab Juli soll das neue Medizinprodukt erhältlich sein. Seit Januar trägt das Gerät, welches vom Patienten vor der Injektion mit einer Dosis bestückt werden muss, die CE-Zertifizierung. Die jeweils passenden Kartuschen stehen in zwei Dosierungen zur Verfügung: 25 mg und 50 mg. Zu den Neuerungen des Produktes zählen die Anpassbarkeit der Injektionsgeschwindigkeit, die Erinnerung an die nächste Injektion und der integrierte Kalender, der den nächsten Spritztermin anzeigt und dokumentiert.
Risiko von Fehlinjektionen soll verringert werden
Es kann immer mal vorkommen, dass ein Injetkionsversuch fehlschlägt. Bei Etanercept-haltigen Arzneimitteln kommt es seit Jahren immer wieder zu diesen Vorfällen. Zwischen 2012 und 2020 wurden der Arzneimittelkommission (AMK) insgesamt 217 Meldungen zu Etanercept-haltigen Arzneimitteln übermittelt. Meistens lag eine Beanstandung zum Auslösemechanismus vor. Um fehlerhafte Anwendungen zu vermeiden, empfahl Pfizer risikominimierende Maßnahmen:
- Nadelschutzkappe kurz vor der Applikation abnehmen.
- Auswahl der Körperstelle: Besser eine nicht zu weiche Körperstelle nutzen.
- Kanülenschutz komplett zurückschieben. Erst danach den Auslöseknopf betätigen.
- Schritt-für-Schritt Gebrauchsinformationen beachten.
- Schulungsmaterialen austeilen.
Über Etanercept
Der Wirkstoff Etanercept ist ein biotechnologisch hergestelltes humanes Fusionsprotein, welches das proinflammatorische Zytokin Tumornekrosefaktor alpha (TNF-α) bindet und somit immunsuppressiv und entzündungshemmend wirkt. Etanercept kommt bei der Therapie der Psoriasis und rheumatischer Erkrankungen als Immunsuppressivum zum Einsatz. Zu den Nebenwirkungen des Fusionsproteins zählen: häufige Infektionen, darunter Atemwegsinfektionen, Zystitis und Hautinfektionen. Darüber hinaus kann es zu Allergien mit lokalen Hautreaktionen kommen. Fieber, Blutbildveränderungen, Anämien, sowie das Wiederaufleben einer durchlebten Tuberkulose können ebenfalls auftreten.