Edelsteine

Himmel statt Apotheke

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Berlin -

Die Edelstein-Apotheke hat im Streit um den Namen nachgegeben. Der Heilsteinladen aus Bayern hatte Ärger mit der Wettbewerbszentrale, weil er eben keine Offizin ist. Jetzt laden die Betreiber aus Bad Tölz statt in die Apotheke in den „Edelstein-Himmel“. Auch wenn die Inhaber die Begründung nach wie vor nicht nachvollziehen können, ist man mit der neuen Marke zufrieden.

„Wir haben gezwungenermaßen nachgegeben“, sagt Peter Seidl. Anfangs wollten er und seine Frau sich noch vor Gericht wehren und für den Namen kämpfen.Doch dann haben sie die Unterlassungserklärung letztlich doch abgegeben.

Seit Mitte August prangt am Eingang das neue Namensschild. Der Umbau sei sehr stressig und kostenintensiv gewesen, so Seidl. Per Radio-Werbung wurden die Kunden etwa über den neuen Namen informiert. Geschäftsführerin und „Steinfee“ Eva Prax organisiert die Aktion: „Wir haben neue Prospekte drucken lassen und in Flyern über die Hintergründe informiert.“

Die Stammkunden würden die Ansicht der Wettbewerbszentrale nicht verstehen, so Prax. Immerhin hieß der Laden seit mehr als zehn Jahren Edelstein-Apotheke. Den Kunden sei immer klar gewesen, dass es sich bei dem Geschäft nicht um eine echte Apotheke gehandelt habe.

Die Bezeichnung „Edelstein-Himmel“ komme indes sehr gut an, sagt die „Steinfee“, die den Namen vorgeschlagen hatte. Auch ein neuer Slogan wurde eingeführt: Seit kurzem wird mit „Himmlisch schöne Steine – mit teuflisch guter Wirkung“ für das Sortiment geworben.

Die Wettbewerbszentrale hatte dem Geschäft im Dezember eine Abmahnung geschickt. Der Begriff „Edelstein-Apotheke“ sei irreführend, weil Verbraucher dahinter eine von einem Apotheker geleitete Einrichtung erwarteten, die hauptsächlich Arzneimittel verkaufe. Die Apotheke sei eine schützenswerte Institution, daher sei ihr auch die Nutzung des Namens vorbehalten.

Erschwerend kam aus Sicht der Wettbewerbszentrale hinzu, wie der Edelsteinladen für sein Angebot geworben hatte: „Unsere Spezialität in der Edelstein-Apotheke ist die Heilsteinberatung“, hieß es etwa auf der Homepage. Außerdem sei in einem viel besuchten Urlaubsort wie Bad Tölz die Wahrscheinlichkeit eines Irrtums gerade bei Touristen noch größer.

Seidl hat es letztlich nicht auf eine Gerichtsverhandlung ankommen lassen. Das Wort Apotheke ist im Auftritt nahezu komplett verschwunden. Nur auf den Plastiktüten ist die alte Marke noch präsent. „Von den Tüten haben wir noch 5000 Stück, da sie erst im Dezember produziert wurden“, sagt Prax. Auch auf der Internetseite werden noch „Apotheken-Tütchen“ mit Heil- und Edelsteinen beworben.

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