Rabatte auf OTC-Präparate gibt es bei Bayer seit Januar nur noch über eine feste Mengenstaffel. Umsatzabhängige Boni, die erst am Jahresende ausgezahlt werden, hat der Leverkusener Konzern gestrichen. Die neuen Einkaufskonditionen kamen für einige Apotheker überraschend. Bayer stellt nun klar, mit der Umstellung auf den Wunsch vieler Apotheker nach einer klaren Struktur reagiert zu haben.
Die Umstellung auf eine feste Mengenstaffel komme der Gleichbehandlung aller Apotheker entgegen, so ein Konzernsprecher. Statt Rückvergütungen zum Jahrensende, die an hohe Umsatzziele gebunden waren, gibt es die Nachlässe seit Januar sofort. „Jetzt erhält der Apotheker unabhängig vom Jahresumsatz die Rabatte sofort und muss nicht mehr bis zum Jahresende warten, was die Transparenz und Motivation erheblich steigert.“
Je nach Auftragswert oder Packungszahl gewährt Bayer den Apotheken einen Barrabatt von bis zu 19 Prozent. Dafür müssen pro Auftrag 600 Packungen zusammenkommen. Im Vergleich zum vorherigen Modell können laut Bayer sogar höhere Rabatte erzielt werden. Denn die Möglichkeit, an verkaufsfördernde Aktionen teilzunehmen wurde ausgeweitet: Der bestmögliche Rabatt sei von 23 auf 26 Prozent gestiegen, so der Sprecher.
Das alte Rabattsystem kam besonders großen Apotheken in Einkaufszentren oder Bahnhöfen entgegen, die die hohen Umsatzziele im OTC-Segment erreichen konnten. Für kleinere Apotheken mit einer hohen Rx-Nachfrage ist das neue System eher nebensächlich, da sie OTC-Produkte meist in kleineren Mengen über den Großhandel bestellen.
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