Einkaufsgemeinschaft

White Label für Apotheken

, Uhr
Berlin -

2012 hatten es im Markt selbst

Einkaufsgruppen schwer. Doch nicht nur im Großhandel

ist der Kampf um Kunden neu entbrannt. Die Firma „White Label

Pharma Großhandel“ geht derzeit mit einem speziellen Angebot auf

Apotheker zu: Wer seine Bestellungen bündelt und sich am gemeinsamen

Direkteinkauf beteiligt, kann von guten Konditionen profitieren.

Bei White Label können Apotheken ausschließlich Rx-Generika bestellen. Die Aufträge werden alle zwei Wochen gesammelt und an die Hersteller weitergeleitet. Diese schicken ihre Produkte an das Unternehmen in Hürth, das die Ware aufteilt und portofrei per DHL an die Apotheken schickt. Sieben Tage nach Bestellung wird geliefert.

Valuta gibt es nicht, gezahlt wird vielmehr per Bankeinzug. „Streng genommen arbeiten wir mit Vorkasse“, sagt Geschäftsführer Philip Loder. Mittlerweile beteiligten sich knapp 30 Apotheken. Bestellt werde vor allem planbarer Bedarf, etwa für die Heimversorgung. Und es gehe nicht darum, den bisherigen Großhändler zu verdrängen, sondern in planbaren Bereichen den Einkauf zu optimieren.

Loder betreibt White Label zusammen mit seinem Bruder, dem Hürther Apotheker Tobias Loder, sowie den Pharmazeuten Markus Fischer, ebenfalls aus Hürth, und Andreas Hündgen aus Simmerath. Fünfter Partner ist Ernst Jan Rolloos, ein Pharma-Unternehmer aus den Niederlanden, der heute in der Schweiz lebt. Die Firma ist hervorgegangen aus der „LFL Gesundheit! Gesellschaft für gesundes Leben“, die sich auf die Kontrolle von Großhandelsrechnungen spezialisiert hatte.

Die Truppe kennt sich: Philipp Loder war mehr als zwei Jahre lang für die grenzüberschreitende Einkaufsgemeinschaft „Global-Apo“ tätig, sein Bruder war – vor seinem Ausflug zu DocMorris – bis April 2007 Beirat bei der Parmapharm, der Fischer und Hündgen noch heute angehören.

Tobias Loder, Rolloos und Hündgen waren außerdem mit ihrer Firma Axea an der Einführung der GIB-Eigenmarke beteiligt. Später übernahm der Lohnhersteller Quisisana das Unternehmen, das dann abgewickelt wurde. Heute will niemand mehr über das Projekt sprechen.

Stattdessen soll die Schwesterfirma White Label Pharma Eigenmarken für Kooperationen entwickeln, herstellen und vertreiben. Aus den Fehlern der Vergangenheit will man in Köln gelernt haben. Seit April verfügt White Label Pharma über eine Herstellerlaubnis. Seitdem kümmert sich Philip Loder, der dort als Vertriebsleiter tätig ist, um die Kundenaquise. Als Geschäftsführer will Rolloos den Schwerpunkt zunächst auf Kosmetika statt Arzneimittel legen.

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