Im zähen Ringen des Ulmer Unternehmers Adolf Merckle mit seinen Gläubigerbanken scheint sich ein Abschluss abzuzeichnen. Eine Sprecherin von Merckles Holding VEM Vermögensverwaltung sagte am Dienstag, man halte am Zeitplan fest, die Gespräche vor Weihnachten zu einem Ergebnis zu führen. Ob ein Ergebnis schon an diesem Dienstag oder erst an Heiligabend verkündet werden könne, wurde aus Unternehmenskreisen unterschiedlich beurteilt.
Die Süddeutsche Zeitung berichtete am Dienstag unter Berufung auf Verhandlungskreise, die Einigung könne zunächst einen Überbrückungskredit für die VEM bis März vorsehen. In dieser Zeit solle ein Sanierungsplan für das Merckle-Imperium erarbeitet werden. Die Sanierung der VEM könnte dem Bericht zufolge mit dem Verkauf des Pharmagroßhändlers Phoenix und des Generikaherstellers Ratiopharm einhergehen. Dass Merckle außerdem seinen 53-Prozent-Anteil an Heidelberg Cement abgeben müsse, gelte bereits als wahrscheinlich.
Hintergrund der Krise bei VEM sind Kapitalerhöhungen vor allem bei HeidelbergCement, die teilweise mit Krediten finanziert wurden. Als Sicherheiten für diese Kredite wurden Aktien hinterlegt. Durch die
Finanzkrise ist deren Wert abgestürzt. Außerdem hatte sich der Milliardär bei Wetten mit VW-Aktien verzockt und einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag verloren.
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