Nachwuchsförderung

Eine Teilnehmerin bei Noweda-Absolventenprogramm

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Berlin -

Mit einem neuen Absolventenprogramm will Noweda dem Mangel an selbstständigen Apothekern entgegenwirken. Dazu fördert die Apothekergenossenschaft seit dem 1. September frisch approbierte Apothekerinnen und Apotheker, indem diese über zwei Jahre auf die Existenzgründung und Apothekenleitung vorbereitet werden. Ziel sei es außerdem, den Hochschulabsolventen mehr Sicherheit für den Start in die berufliche Selbstständigkeit zu geben. Doch der Start des Absolventenprogramms verlief holprig.

Das Programm biete intensive und praxisnahe Aufgaben, teilte Noweda mit. So durchlaufen die Teilnehmer Kurse, unter anderem in den Bereichen Finanzwirtschaft, Personal und Marketing. Schließlich seien breit gefächerte betriebswirtschaftliche Kenntnisse neben pharmazeutischem Know-how für den wirtschaftlichen Erfolg einer Apotheke unerlässlich. Dieser Aspekt komme während des Pharmaziestudiums häufig zu kurz. Mit einer formlosen Bewerbung sei der Zugang zum Absolventenprogramm zudem denkbar einfach.

Bewerber für den im September startenden Kurs habe es einige gegeben, teilte Noweda mit. Dennoch ist beim aktuellen Kurs nur eine Teilnehmerin am Start. „Hier zeigt sich auch die grundsätzliche Problematik des Nachfolgermangels, was ja die gesamte Branche betrifft“, fasst die Apothekergenossenschaft zusammen. Weitere Bewerbungen seien daher sehr willkommen. Da Noweda die Kurskosten trägt, würden für die Teilnehmer auch keine Ausgaben anfallen.

Vorstandschef Dr. Michael Kuck unterstreicht die Dringlichkeit, junge Absolventinnen und Absolventen auf diesem Gebiet zu unterstützen: „Wir wollen den jungen Pharmazeuten mit unserem Absolventenprogramm zeigen, dass sie die selbstständige Tätigkeit in einer Apotheke nicht scheuen brauchen.“ Weiter erklärte Kuck: „Damit das theoretisch erworbene Wissen direkt angewendet werden kann, sind regelmäßige Einsätze in verschiedenen Apotheken ebenfalls Ausbildungsinhalt – ganz unter dem genossenschaftlichen Leitmotiv ‚Wissenstransfer von Apothekern für Apotheker‘.“

Die Kurse des Absolventenprogramms sind blockweise aufgebaut und werden bundesweit angeboten. Das Programm startet mit einer Orientierungs- und Einarbeitungsphase. Anschließend erfolge die Vermittlung der praktischen und theoretischen Inhalte, erläutert Noweda. Vor allem soll Wissen vermittelt werden, das während des Pharmaziestudiums keine Beachtung an den Hochschulen findet.

Seminare zum Ausbau der fachlichen und persönlichen Kompetenz rundeten das Programm ab. Das Absolventenprogramm befinde sich derzeit noch in einer Pilotphase. Trotz der bislang dürftigen Resonanz gebe es schon Pläne zur Konsolidierung und Weiterentwicklung des Programms. Als Ergänzung diene der nun mehr als 20 Jahre existierende Uni-Service. Dieser soll es Pharmaziestudierenden bereits während ihrer akademischen Ausbildung ermöglichen, kaufmännisches Basiswissen zu erlangen.

Auch werde bereits an neuen Ideen gearbeitet, um dem Apothekermangel entgegenzuwirken, hieß es vonseiten der Noweda. Mehr als 9000 Apothekerinnen und Apotheker sind derzeit Eigentümer und Mitglieder der genossenschaftlich organisierten Noweda. Ein besonderer Fokus der Apothekergenossenschaft liege auf der Nachwuchsförderung. Damit soll ein Beitrag zur zur sicheren und wohnortnahen Arzneimittelversorgung zu geleistet werden.

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