Apothekenkooperation

Eigentümerwechsel bei Easy

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Berlin -

Bei der Apothekenkooperation easyApotheken steht ein Machtwechsel an. Nach Informationen von APOTHEKE ADHOC gab es intern die Aussage, dass sich fast alle Investoren aus der AG zurückziehen werden und stattdessen ein einzelner starker Partner neu einsteigen soll. Vorstand Lars Horstmann erklärte auf Nachfrage, es sei aktuell nichts „spruchreif“. Horstmann ist selbst beteiligt und soll das Unternehmen auch weiterhin führen.

Aus dem Unternehmen heißt es, dass die Belegschaft am kommenden Donnerstag über die neue Eigentümerstruktur informiert werden soll. Laut Flurfunk könnte es sich um die Klinikkette Asklepios handeln. Horstmann wollte sich auch dazu heute noch nicht äußern. Asklepios war vorerst nicht zu erreichen.

2008 öffnete die erste Easy-Apotheke mit Systemkonzept in Deutschland. Die Apotheker agieren in der Kooperation als Lizenzpartner. Einen ersten großen Wechsel in der Inhaberstruktur der Holding gab es im April 2010. Damals war der Bielefelder Textilgroßhandel Katag mit 8 Prozent eingestiegen, kurz darauf investierten Banken 3,1 Millionen Euro in eine stille Beteiligung.

Im August des gleichen Jahres übernahm die Stuttgarter Industriellenfamilie Magirus 5 Prozent der Anteile. Nach einer Kapitalerhöhung im Jahr 2011 übernahmen die Investoren das Ruder: Die knappe Mehrheit lag anschließend bei Katag und Magirus, das alte Management wurde in der Folge aus dem Unternehmen gedrängt. Anfang 2012 übernahmen Lars Horstmann und Stephan Just die Geschäftsführung bei Easy. Ende 2019 ging Just von Bord, seitdem ist Horstmann allein an der Spitze.

Laut Horstmann gibt es aktuell 141 Easy-Apotheken in Deutschland. Weil das Konzept auf große Flächen und einen Rundlauf ausgelegt ist, seien die Apotheken gut durch die Corona-Pandemie gekommen. Die Holding konnte nach heute veröffentlichten Zahlen ihren Gesamtaußenumsatz im Jahr 2022 auf 450 Millionen Euro deutlich steigern. Ausschlaggebend sei unter anderem das 25-prozentige Wachstum im OTC-Bereich gewesen, getrieben durch die Rückkehr der Erkältungswelle. Der Erlös im Rx-Bereich ist demnach gegenüber dem Vorjahr immerhin um 17 Prozent gestiegen.

Vor allem im Online-Geschäft konnte die Gruppe zulegen: Das Bestellvolumen vor Ort verzeichnete ein Wachstum von 67 Prozent. Dabei lag der Anteil reiner Rx-Bestellungen in den Click&Collect-Shops bei 26 Prozent, die der reinen Freiwahl-/OTC-Bestellungen bei 74 Prozent. „Man merkt deutlich, dass die Nachfrage der Kunden nach digitalen Lösungen, wie der Vorbestellung von Produkten und Rezepten steigt. Kaufentscheidungen werden heute mehr denn je durch digitale Kanäle beeinflusst“, so Horstmann.

Schwieriger sieht es aktuell mit Neugründungen aus. Aufgrund der gestiegenen Kosten habe es bei verschiedenen Großprojekten Baustopps gegeben – etwa in Centern, in denen auch eine Easy-Apotheke geplant war. Auch die Inhaber:innen hätten bei der Finanzierung mit dem deutlich gestiegenen Zinsniveau zu kämpfen.

Für Apotheken, die eine bestehende Offizin umflaggen möchten, gibt es noch das Konzept „Easy Compact“, das sich auf 100 Quadratmetern realisieren lässt. Nicht durchgesetzt hat sich dagegen das Containermodell auf den Parkplätzen vor großen Einkaufscentern. Hintergrund ist ein veränderter Parkplatzschlüssel. Die Standardbreite für Parkplätze wurde von 2,20 auf 2,50 Meter erhöht, sodass ohnehin weniger Parkplätze zur Verfügung stehen. Weil die Center aber eine Mindestmenge vorhalten müssen, ist laut Horstmann schlicht kein Platz mehr für die Container von easy, die allein die Fläche von 22 Parkplätzen benötigten.

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