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ADG bringt digitale Sichtwahl

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Berlin -

OTC-Präparate stehen in der Apotheke längst nicht mehr nur in der Sichtwahl. Die Präsentation hinter dem HV-Tisch wird immer digitaler. Auch der Softwarehersteller ADG steigt jetzt in den Markt ein. Das Mannheimer Unternehmen bietet künftig eine digitale Sichtwahl und eine Schnittstelle zur Warenwirtschaft an.

ADG erweitert das bestehende Vplus Konzept. Seit zehn Jahren wird diese Verkaufsförderung im Apotheken-TV auf Großbildschirmen und dem Kundendisplay an den Kassensystemen dargestellt. Die Phoenix-Tochter kooperiert bei den Produkt- und Gesundheitsinformationen seit Jahren mit der Softwarefirma Netscreens. Das Modul sei an fast allen Kassen in rund 2500 Apotheken installiert.

Das Karlsruher Unternehmen ist auch bei der digitalen Sichtwahl eingespannt. „Wir können auf die bestehende Infrastruktur von ADG Vplus aufbauen und die Kunden müssen nichts Neues lernen“, sagt ADG-Chef Joachim von Morstein. Die Administration erfolge über das bestehende, zentrale Redaktionssystem. Das Angebot ist zudem an keinen bestimmten Kommissionierautomaten gebunden.

Laut ADG hat sich die digitale Sichtwahl im Einzelhandel weltweit bereits etabliert. „Ich war anfangs selbst skeptisch, ob es sich nur um eine Modeerscheinung handelt“, sagt von Morstein. Er ließ sich aber überzeugen. Das Interesse bei Apotheken sei ebenfalls groß. Mit Blick auf die Prozessoptimierung sei die digitale Sichtwahl nachhaltig und sinnvoll. Apotheken müssten weniger Ware vorrätig haben und nicht mehr die Regale umräumen. Auch die Preisauszeichnung werde übernommen. „Alles was bisher händisch passiert, wird digital.“

ADG bietet eine integrierte Lösung an: „Unser Angebot ist im Gegensatz zu bisherigen Technologien nicht direkt mit dem Kommissionierer verbunden, sondern mit der Warenwirtschaft vernetzt, die wiederum mit dem Automaten kommuniziert“, so von Morstein. Dadurch werde der komplette Warenbestand – also im Automat und an allen anderen Lagerorten – im Blick behalten.

Die digitale Sichtwahl wird Apotheken erstmals bei der Expopharm im Oktober in München vorgestellt. Angeboten werden hochkant montierte 55 und 65 Zoll Bildschirme von Samsung. Die Geräte verfügen auch über eine Touch-Funktion und sind zunächst nicht für die Freiwahl vorgesehen. Das Angebot werde sich stetig erweitern, so von Morstein. Wie viel die digitale Sichtwahl kostet, wollte er nicht verraten.

Markführer in diesem Bereich ist der Automatenhersteller Becton Dickinson Rowa Germany. Seit dem Start der Kooperation mit View'n'Vision im Sommer 2014 wurden bereits Module an mehrere hundert Apotheken im In- und Ausland verkauft. Erst vergangene Woche hat Rowa das Königssteiner Softwareunternehmen gekauft. Weitere Anbieter sind beispielsweise Optimum Media, Promosi und Provia ApoConcept.

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