Der größte Lebensmittel-Einzelhändler in Deutschland, Edeka, übernimmt den zur Unternehmensgruppe Tengelmann gehörenden Discounter Plus. Alfons Frenk, Vorstandsvorsitzende der Edeka AG, und der Geschäftsführende Gesellschafter von Tengelmann, Karl-Erivan W. Haub, einigten sich auf die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens zum 1. Mai 2008. An dem neuen Joint Venture der Edeka-Tochter "Netto Marken-Discount" und Plus ist die Edeka-Gruppe mit 70 Prozent, Tengelmann mit 30 Prozent beteiligt. Damit entsteht ein dritter Riese im deutschen Lebensmittelhandel: Mit einem Discount-Netz von insgesamt 4100 Filialen schließt der Verbund zum Branchenprimus Aldi auf. Der Jahresumsatz von Plus/Netto liegt mit geschätzten 11 Milliarden Euro allerdings deutlich hinter Aldi mit 27 Milliarden Euro, jedoch auf Augenhöhe mit Lidl.
Die Aufholjagd auf die beiden führenden Discounter soll jedoch fortgesetzt werden: Jedes Jahr sind 300 weitere Filialen geplant. Außer der genossenschaftlich organisierten Edeka AG hatte Rewe um die Übernahme von Plus mit geworben. Edeka setzte sich durch, „da sich die Konzepte, aber auch die Filialnetze von Plus und Netto geographisch geradezu ideal ergänzen“, teilte Haub mit. Über den Kaufpreis vereinbarten die Parteien Stillschweigen. Gerüchte über eine Umfirmierung der Plusmärkte wollte ein Sprecher von Netto Marken-Discount gegenüber APOTHEKE ADHOC nicht bestätigen.
Erst kürzlich hatte Plus angekündigt, ins Arzneimittelgeschäft einzusteigen. Unter den Plus-Marken "Prolife" und "Medicazin" sollen bis zu 50 Produkte zu Discountpreisen angeboten werden.
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