Einkaufszentren

ECE will Tschechien verklagen APOTHEKE ADHOC, 12.08.2009 14:01 Uhr

Berlin - 

Der Hamburger Einkaufszentren-Betreiber ECE will den tschechischen Staat auf 1,8 Millionen Kronen Schadenersatz verklagen (umgerechnet rund 70 Millionen Euro). Hintergrund ist die gescheiterte Errichtung eines Einkaufszentrums in der nordböhmischen Stadt Liberec. Schon seit Beginn der Bauarbeiten hatte es Streitigkeiten zwischen ECE und einem niederländischen Unternehmen gegeben, das auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein weiteres Center baut.

Nach Ansicht der zur Otto-Gruppe gehörenden Projektentwicklungsgesellschaft haben die tschechischen Behörden sich im Genehmigungsverfahren nicht an geltende Rechtsvorschriften gehalten. Besonders im Raumordnungs- und im Bauverfahren habe es schwere Mängel gegeben. Dies habe die Arbeiten unzulässig verzögert und schließlich zum Scheitern des Projektes geführt, sagte ein ECE-Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC.

Demnach wurden bereits im November Schadenersatzforderungen gestellt. In den folgenden Schlichtungsverhandlungen war das Finanzministerium jedoch offenbar nicht bereit, Ausgleichszahlungen zu bewilligen. Daraufhin ging das Unternehmen vor Gericht.

Das tschechische Finanzministerium weist die Vorwürfe zurück und überlässt die Klärung des Falls den Richtern. In Tschechien hatte es in der Vergangenheit schon mehrmals ähnliche Fälle gegeben, wiederholt kam es zu Klagen und Schiedsverfahren. Für ECE ist dies jedoch die erste Klage dieser Art.