Apothekenfranchise

Easy-Prestigeprojekt vor dem Comeback

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Berlin -

Die easy-Apotheke an der Düsseldorfer Luegallee war ein Prestigeobjekt der Kooperation. Doch Ende 2018 musste der Standort überraschend schließen. Lange hat sich – wohl auch wegen der hohen Miete – kein Nachfolger gefunden. Doch jetzt war easy nach Informationen von APOTHEKE ADHOC erfolgreich. Demnach soll es im Oktober weitergehen. Eine Bestätigung steht noch aus.

Im August 2015 hatte die Easy-Apotheke im Düsseldorfer Nobelstadtteil Oberkassel mit viel Trommelwirbel geöffnet – denn es war die 100. Apotheke der Kooperation. Zur großen Party im Club „Ufer 8“ waren Kooperations- und Geschäftspartner geladen. Doch nach dreieinhalb Jahren schon wieder Schluss: Seit dem 11. Dezember 2018 ist die Apotheke auf der Luegallee geschlossen, Inhaberin Anna Brunner hat die Reißleine gezogen.

Eigentlich sollte es schnell weitergehen: „Liebe Kunden, aufgrund eines Inhaberwechsels bleibt unsere easyApotheke für einen kurzen Zeitraum geschlossen. Wir sind so schnell wie möglich wieder für Sie da!“, informierte ein Aushang in der geschlossenen Apotheke. Da darauf auch an die easyApotheke Suitbertusstraße auf der anderen Rheinseite als Ausweichmöglichkeit verwiesen wurde, wurde deren Inhaber Jürgen Wunderlich als potenzieller Nachfolger für den Standort Luegallee gehandelt. Aber der wollte keine weitere Filiale.

Easy-Vorstand Stephan Just hatte sich zunächst noch optimistisch gezeigt, dass man den Standort schnell wieder besetzen kann, noch im Januar sollte es weiter gehen. Doch die Suche gestaltete sich als schwierig, mehr als ein halbes Jahr hat sich nichts getan in der Luegallee. Mitte des Monats kam jetzt Bewegung in die Sache: Die Apotheke wurde vollständig ausgeräumt, Just soll persönlich mit angepackt haben. Nach Informationen von APOTHEKE ADHOC hat die Systemzentrale tatsächlich eine Apothekerin für den Standort gewinnen können, die im Oktober öffnen wird. Easy hat dies bislang noch nicht bestätigt.

 

Für die Kooperation ist das eine gute Nachricht, denn die einstige „easy #100“ liegt auch noch in der Nähe der Systemzentrale und ist für easy ein Prestigeprojekt. Entsprechend dürfte die neue Inhaberin viel Unterstützung erhalten. Die wird sie auch gebrauchen können, um die so lange geschlossene Apotheke wieder zu etablieren.

Eine große Herausforderung ist dabei in Düsseldorf wie anderswo das Personal. Im Stellenmarkt der Apothekerkammer Nordrhein werden aktuell gleich fünf Mitarbeiter für eine Apotheke in diesem Gebiet gesucht: Filialleiter, ein weiterer Approbierter, PTA, PKA und ein Pharmazeut im Praktikum. Die Anzeigen geben sich noch geheimnisvoll: „Bitte haben Sie Verständnis für die recht anonyme Annonce, Details teilen wir gerne persönlich im Vertrauen.“

Versprochen wird eine übertarifliche leistungsorientierte Bezahlung, sowie Fahrkostenzuschuss. Ferner heißt es in den Anzeigen: „Momentan ist die Eröffnung für Oktober angestrebt, nichtsdestotrotz bietet unsere Filiale die Möglichkeit eines flexiblen Arbeitsbeginns.“ Man kann also schon in einer anderen Düsseldorfer Apotheke der neuen Chefin anfangen.

Damit hätte easy zumindest diese Scharte ausgewetzt. Die ehrgeizigen Expansionsziele sind trotzdem noch fern: 25 neue Standorte sollen im laufenden Jahr dazukommen, also ziemlich genau zwei pro Monat. Gemessen an einer Vorlaufzeit zwischen Vertragsschluss und Eröffnung von mindestens drei Monaten, ist das Vertriebsteam schon im Hintertreffen. Die Anzahl von heute etwa 125 Apotheken ist in den vergangenen Monaten nicht dramatisch gewachsen, auch weil immer mal wieder Schließungen dazwischenkamen.

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