Apothekerin Hülya Yumul war sich bis kurz vor Schluss nicht sicher, wie es mit ihrer Easy-Apotheke in Osnabrück weitergehen soll. Mittlerweile sind die Türen des Betriebs zu. Ob der Standort künftig weiter als Franchise betrieben werden soll, war nicht zu erfahren. Auf der Internet-Seite heißt es, die Apotheke sei „zur Zeit geschlossen“.
Die Easy-Apotheke in Osnabrück hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Yumul übernahm sie 2017. Etwa ein halbes Jahr war sie zuvor geschlossen. Der Betrieb wurde Opfer der Insolvenz der gesamten Apothekengruppe von Lars Crusius und Uta Urner. Die Easy-Apotheke gehörte seit 2012 Urner. Ihr Mann betrieb keine Easy-Apotheke.
Als Gründe für die finanzielle Schieflage wurden damals unter anderem die hohe Apothekendichte in Osnabrück genannt. Im Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung sei deutlich geworden, dass die Apotheke kein „durchweg positives“ Ergebnis erzielen werde, hieß es. An dem Standort der Apotheke habe es nicht die benötigte Kundenfrequenz gegeben.
In der Systemzentrale in Düsseldorf sah man das anders: Die Lage sei nicht der Auslöser die finanziellen Situation der Apothekengruppe, hieß es. Die Apotheke habe bereits im zweiten Jahr schwarze Zahlen geschrieben. Eine Stellungnahme für die Gründe der jetzigen Schließung des Standortes steht noch aus.
Auf der Internet-Seite der Apotheke heißt es, die Schließung sei nur temporär. „Wir bauen für euch um.“ Wann wieder geöffnet wird, wird nicht genannt. Ob ein Inhaberwechsel ansteht, wird nicht deutlich. Im Impressum wird Yumul weiter als Inhaberin geführt.
Die Apotheke liegt im Einkaufszentrum Weidencarrée im Osnabrücker Stadtteil Wüste. Der Gebäudekomplex wurde 2012 neu errichtet. Vor der Easy-Apotheke gibt es zahlreiche Parkplätze. Weitere Mieter sind ein Netto-Markt, ein Bäcker, eine dm-Filiale, eine Bank sowie eine Orthopädie-Praxis.
Die Geschichte des Osnabrücker Apotheker Crusius endete unterdessen mit einem blauen Auge für ihn. Der Pharmazeut sanierte sich 2018 erfolgreich, musste jedoch mehrere Betriebe abgeben. Er behielt die kleine MediPark-Apotheke. Während des Verfahrens gingen die Atlas-Apotheke und das Zytostatika-Labor an Stefan Leugermann. Die Apotheke am Marienhospital wurde an Carl Henrik Leue verkauft.
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