Versandhandel

Droncit: Versandapotheken verschlafen Verschreibungspflicht

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Berlin -

Droncit (Praziquantel, Bayer) ist seit 1. März rezeptpflichtig. Die Übergangsfrist von zwei Jahren endete am 28. Februar, dennoch wird das Bandwurmmittel für Katzen und Hunde in verschiedenen Internetportalen als „apothekenpflichtig“ angeboten. Eine Versandapotheke gewährt sogar einen Rabatt.

Einmal pro Stunde wird das Angebot der Bodfeld Apotheke zu Droncit 50 mg für Katzen und Hunde zu 20 Tabletten im Online-Auktionshaus Ebay aufgerufen. 115,24 Euro werden beim Sofort-Kauf fällig, zuletzt waren noch fünf Packungen verfügbar. Allerdings ist das Tierarzneimittel jetzt verschreibungspflichtig, der Preis kann also nicht mehr frei kalkuliert werden. Der gelistete Apothekenverkaufspreis (AVP) beträgt 88,92 Euro.

Auch ApoVia hat Droncit noch als apothekenpflichtig gelistet und wartet mit Angeboten für 2 und 20 Tabletten auf. 15 Prozent können bei der großen Packung gespart werden. Berechnet nach dem alten AVP von 81,30 Euro werden nur 69,48 fällig. Bei der Packung zu zwei Tabletten können entsprechend 22 Prozent gespart werden.

Wer das Angebot jedoch bestellt, wird nicht beliefert. Die Bestellung wird storniert. Die Umstellung von apothekenpflichtig auf verschreibungspflichtig laufe im Hintergrund, teilt ApoVia mit. Dies sei ein komplexer Prozess, nicht zuletzt weil das System nur indirekt mit der Taxe verknüpft sei. Dass das System nicht auf dem neuesten Stand ist, fiel bereits am Freitag auf. Noch heute soll das Angebot der Versandapotheke verschwinden.

Eine Stellungnahme der Bodfeld Apotheke liegt derzeit noch nicht vor. Das Angebot ist jedoch aktuell nicht mehr verfügbar. Bei Ebay heißt es dann: Die Auktion wurde vom Anbieter beendet.

Praziquantel war für den Einsatz bei Hunden und Katzen sowie Zierfischen der Ordnungen Karpfen-, Barsch- und Welsartige sowie Zahnkärpflinge mit einem Wirkstoffgehalt bis zu 20 Gramm je Packung von der Rezeptpflicht befreit. Diese Ausnahme wurde gestrichen; der zuständige Sachverständigenausschuss hatte bereits im Juli 2014 für eine entsprechende Änderung gestimmt.

Die Chancen, dass Droncit den Apotheken als verschreibungspflichtiges Arzneimittel erhalten bleibt, stehen eher schlecht: Tierärzte stellen nur selten Rezepte aus; meist geben sie Rx-Medikamente selbst ab. Das Aus für Droncit in der Apotheke kostet Bayer geschätzte fünf Millionen Euro an Umsatz.

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