Drogeriemarken

Bayer: Abschied von Biovital

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Berlin -

Bayer hat sich endgültig von Biovital getrennt. Der Konzern verkaufte die noch verbliebenen Rechte an der Marke in Österreich an den Werbeprofi Thomas Aichelburg. Der will den Klassiker nun schnellstmöglich zurück in die Drogerie bringen.

Biovital war 1955 von Nattermann eingeführt und 1996 von der heutigen Sanofi-Tochter an Roche verkauft worden. Der schweizerische Konzern gab sein gesamtes OTC-Geschäft 2004 an Bayer ab. In Leverkusen hatte man es auf Marken wie Bepanthol, Supradyn und Rennie abgesehen, Biovital war nicht von Relevanz und wurde an die Hermes-Tochter Bad Heilbrunner weiterveräußert.

In Österreich, wo Biovital seit 1990 vertrieben wird, blieb die Marke bei Bayer. Doch Ende vergangenen Jahres stellte der Konzern die Produktion ein, befüllte noch einmal den Drogeriefachhandel und reservierte der verbliebene Restware für die Apotheken.

Jetzt sicherte sich Aichelburg mit seiner eigens gegründeten Firma Binvital die Rechte. Der Jurist hatte im Produktmanagement für Unilever und Colgate-Palmolive gearbeitet, bevor er in den 1990er Jahren in der Anzeigenabteilung erst der Kronenzeitung und dann des Standard arbeitete. Nach Jobs in verschiedenen Agenturen machte er sich 2002 mit Brandcom selbstständig.

Dass Biovital jetzt ihm gehöre, sei ein Glücksfall gewesen, sagt er. Der Kontakt sei zustande gekommen, weil er den Lohnhersteller seit Jahren kenne. Warum Bad Heilbrunner kein Interesse gehabt habe, wisse er nicht. Er will aber demnächst einmal in Oberbayern vorbeischauen, um über das „gedeihliche Miteinander“ zu sprechen. Derzeit gebe es keinerlei Vereinbarungen etwa was die Markenführung angehe.

Vor allem will Aichelburg Biovital aber schnell in die Drogerien zurückbringen, denn dort sei die Performance vor der Zwangspause sehr gut gewesen. Der Großteil des Umsatzes von zuletzt rund einer Millionen Euro sei im Drogeriefachhandel erzielt worden, sagt er. Schon zum 1. August sollen die drei Produkte wieder gelistet sein. Einen Außendienst will er vorerst nicht aufbauen – vier Handelspartner im Drogeriebereich und zwölf Pharmagroßhändler könne man noch selbst betreuen.

Als Marketingprofi will er die Nachfrage bei den Verbrauchern ankurbeln. Aktivitäten sind im Bereich Social Media geplant, Kooperationen soll es im Sportbereich geben. Er kann sich vorstellen, ein Testimonial für die Werbung zu gewinnen.

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