Drogeriemärkte

dm listet Apothekenkosmetik aus

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Berlin -

Seit Jahren ärgern sich Apotheken über das Angebot an Apothekenkosmetik bei dm. Die Drogeriemarktkette bietet ein breites Sortiment an einschlägigen Marken an. Doch damit ist jetzt Schluss: dm bestätigte auf Nachfrage, dass das komplette Sortiment an Apothekenkosmetik ausgelistet wird. Als Grund werden unzuverlässige Warenlieferungen genannt – aus dem Graumarkt konnte die Drogeriekette ihren Bedarf nicht decken.

Eucerin, Vichy, Avène, Eubos, Medipharma, frei, Bepanthol. Die Liste der apothekenexklusiven Produkte ist lang. dm hat sogar mit speziellen Kampagnen auf das Sortiment hingewiesen: „Exklusive Apothekenartikel jetzt in ihrem dm-Drogeriemarkt“, hieß es etwa auf Plakaten in den Filialen.

Auch in den Einkaufskörben lagen Flyer aus, auf denen einschlägige Kosmetikmarken abgebildet waren. Daneben stand: „Bekannte Apothekenkosmetik“. Kamen die Märkte an Ware aus der Offizin heran, wurde dies regional bewusst hervorgehoben: „Neu bei uns: Vichy, Linola, Eucerin, Eubos & Avène“, hieß es vor knapp einem Jahr auf einem Plakat in einer nordrhein-westfälischen Filiale.

Der Warenfluss aus dem Graumarkt war offenbar nicht immer zuverlässig. dm wird deshalb künftig keine Apothekenkosmetik mehr aufkaufen. „Hintergrund für diese Entscheidung ist, dass wir die Warenpräsenz nicht in allen dm-Märkten gewährleisten und unserem Anspruch an eine attraktive Warenpräsentation nicht gerecht werden können“, sagt Geschäftsführer Christoph Werner, der den Bereich Marketing und Beschaffung verantwortet.

Apothekenkosmetik verschwindet aber nicht sofort aus den Regalen: Bislang im Sortiment erhältliche Produkte stünden noch bis zum Abverkauf der Restbestände zur Verfügung, so Werner. Das Angebot in den Märkten war oft breit gefächert. Bei Eubos von Dr. Hobein und Vichy von L'Oréal umfasste das Portfolio in einzelnen Filialen ein gutes Dutzend Produkte. Auch Eucerin von Beiersdorf, Linola von Dr. Wolff oder Medipharma von Dr. Theiss waren regelmäßig mit mehreren Artikeln vertreten.

Die Hersteller hatten immer wieder beteuert, dass sie die Ware nicht direkt an Drogerien verkaufen. Auffälligen Bestellungen wird vielerorts nachgegangen. Beiersdorf kontrolliert zwar mit Depotverträgen, wer Eucerin erhält. Dennoch landete die Ware außerhalb der Apotheke. Laut Vertriebschef Frank-Simon Basel wird man in Hamburg hellhörig, wenn vor allem verkaufsstarke und sehr spezielle Produkte gleichermaßen bestellt werden.

Immer wieder wurden auch Apotheken erwischt, die die Kosmetik unerlaubt weitergeben. L'Oréal soll bereits mehrere Versandapotheken nicht mehr beliefert haben, weil diese die Ware eben nicht nur an Endkunden verkauft haben sollen. Der französische Kosmetikkonzern ist bereits gerichtlich gegen einen Graumarkthändler aus dem Saarland vorgegangen, der Apotheken angesprochen hatte.

Auch dem Großhandel wird immer vorgeworfen, die Ware in den Mass Market zu leiten. Dr. Peter Theiss, Firmenchef von Dr. Theiss Naturwaren, hatte in einem Schreiben an seine Kunden bezüglich des Angebots seiner Olivenöl-Kosmetik im Mass Market betont, die Belieferung verschiedenster Drogeriemärkte könne man sich nur durch eine Apotheke oder den pharmazeutischen Großhandel erklären.

Auch Avène-Geschäftsbereichsleiter Sebastian Werner kann sich vorstellen, dass die Ware von Großhändlern an den Einzelhandel verkauft wird. Die Dermokosmetik von Pierre Fabre wird derzeit von der Parfümeriekette Douglas angeboten. Insgesamt werden rund 60 verschiedene Artikel gelistet.

Die Noweda wurde bereits mit dem Verkauf von Apothekenware an Rossmann in Verbindung gebracht. Eine Apothekerin hatte beobachtet, wie ein mit Noweda beschrifteter Lieferwagen vor einer Filiale in Mahlow gehalten hatte. Der Fahrer hatte den Laden demnach durch einen Seiteneingang betreten. Sie will anschließend im Inneren des Marktes gesehen haben, wie eine Rossmann-Mitarbeiterin apothekenexklusive Produkte in die Regale räumte. Die Noweda hatte dies dementiert und darauf verwiesen, dass die Fahrer für mehrere Unternehmen tätig seien.

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