Drogerieketten

dm startet Onlineshop

, Uhr
Berlin -

Die Drogeriekette dm wird nun doch zur Versanddrogerie: Ab dem Frühsommer soll es einen eigenen Onlineshop geben. Die Kunden können sich die Waren dann entweder nach Hause oder in einen der 1600 Drogeriemärkte liefern lassen. Zum Start soll nahezu das gesamte Sortiment zur Verfügung stehen. dm hatte – anders als die Konkurrenz – lange Zeit bewusst auf ein eigenes Versandgeschäft verzichtet.

Kunden sollen im Onlineshop mittels Filtern gezielt nach Inhalten suchen können. Wie in den Filialen wird es auch einen eigenen Bereich für Gesundheitsprodukte geben, was die Konkurrenz mit den Apotheken – und insbesondere Versandapotheken – um die betroffenen Produktgruppen erhöhen dürfte. Die Warengruppen und Kategorien aus den Drogeriemärkten sollen vermutlich 1:1 im Onlineshop umgesetzt werden.

Auf der Internetseite von dm ist „Gesundheit“ schon heute eine der sieben großen Produktkategorien – neben „Marken“, „Schönheit“, „Ernährung“, „Baby & Kind“, „Fotos“ und „Haushalt“. Die Gesundheitssparte beinhaltet aktuell wiederum die Unterpunkte „Erkältung“, „Vitamine & Mineralstoffe“, „Wohlbefinden“, „Hausapotheke“, „Schönheit von innen“, „Verhütung“, „Blasenschwäche“ und „Zahngesundheit“.

Bei der Auslieferung kooperiert dm mit DHL und Hermes, die Lieferzeit wird mit zwei bis drei Werktagen veranschlagt. Laut Geschäftsführer Erich Harsch hat sich die Drogeriekette bewusst dafür entschieden, für die Lieferung Versandkosten zu erheben. „Die Kunden, die in unseren Märkten einkaufen, sollen nicht über erhöhte Preise die Versandkosten des Onlineshops mittragen müssen“, so Harsch.

Mit dem eigenen Onlineshop ist dm vergleichsweise spät dran: Konkurrent Rossmann verkauft seine Produkte bereits seit 1999 im Internet, über den Umsatzanteil wird aber nichts verraten. Müller und Budnikowsky haben ebenfalls Onlineshops, bis zur Insolvenz im Jahr 2012 war auch Schlecker im Internet vertreten. Damals war dm sogar als Interessent für eine Übernahme im Gespräch. Doch im August 2012 wurde der Schlecker-Shop endgültig eingestellt.

Im Sommer 2011 war dm zudem eine Kooperation mit dem Onlinehändler Amazon eingegangen. Mehr als 1700 Produkte der dm-Eigenmarken waren gelistet, Amazon durfte die Preise selbst kalkulieren. Doch nach zwei Jahren wurde das Projekt im Juli 2013 wieder beendet: Der Internethandel mit Drogeriewaren habe sich nach einem Praxistest als nicht erfolgreich erwiesen, hieß es damals aus Karlsruhe.

Nun startet dm einen neuen Versuch: „Wir wollen weiterhin betriebswirtschaftlich nachhaltig arbeiten und organisch wachsen“, so Harsch. Er vertraut darauf, „dass unsere Kunden in Zukunft nicht ausschließlich online kaufen, sondern weiterhin in unsere dm-Märkte kommen“. Viele würden auf das Einkaufserlebnis in unseren Märkten nicht verzichten wollen, ist Harsch überzeugt. Daher sei auch nicht geplant, Märkte zu schließen oder das Filialnetz nicht weiter auszubauen.

Nach eigenen Angaben betreibt dm europaweit mehr als 3000 Märkte. Allein in Deutschland hätten im abgelaufenen Geschäftsjahr 174 neue Märkte eröffnet. Hierzulande beschäftigt dm nach eigenen Angaben 36.200 Mitarbeiter und erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz von 6,4 Milliarden Euro. Europaweit liege der Umsatz bei 8,3 Milliarden Euro.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
ApoRetro – Der satirische Wochenrückblick
Apothekenpläne: Muttis meutern bei dm
Podcast NUR MAL SO ZUM WISSEN
Übergangspapst gesucht!
Einstieg in Apothekenmarkt
dm lädt zu Gesprächen
Mehr aus Ressort
Kampagnenmotiv für Apotheken
Noventi verschickt Weihnachtsplakate

APOTHEKE ADHOC Debatte