Drogerie: Boom bei Trinkkollagen Nadine Tröbitscher, 18.02.2020 07:59 Uhr
Kollagen ist noch immer im Trend. Die Trinkampullen versprechen, Fältchen und Linien zu glätten und die Haut fester werden zu lassen. Kein Wunder also, dass immer mehr Hersteller Kollagen zum Trinken in das Portfolio aufnehmen. Zwei neue Produkte gibt es in der Drogerie – von Schaebens und Doppelherz.
Flasche und Sachet statt Trinkampulle
Schaebens ist in erster Linie für Gesichtsmasken bekannt. Das Kölner Familienunternehmen blickt auf eine lange Geschichte zurück und setzt nicht nur auf Kosmetik, sondern auch auf Nahrungsergänzungsmittel. Darunter der „Kollagen + Hyaluron beauty Drink“ zu 500 ml. Die Flüüsigkeit soll die Haut „besonders effektiv mit den strukturgebenden Bausteinen Kollagen und Hyaluron in Premium-Qualität“ versorgen. „Die Haut gewinnt an Festigkeit, Elastizität und Spannkraft“, so das Unternehmen.
Pro Tag sollen 20 ml vor einer Mahlzeit getrunken werden. Diese enthalten 2500 mg Kollagenpeptide, 40 mg Hyaluronsäure sowie Biotin, Niacin, Vitamin C und Zink. Biotin, Zink und Niacin sollen zur Erhaltung normaler Haut beitragen. Vitamin C kann die Kollagenbildung unterstützen und wirkt wie Zink als Radikalfänger, der die Zellen vor oxidativem Stress schützen kann. Nach dem Öffnen muss der Beautydrink im Kühlschrank aufbewahrt und binnen 30 Tagen aufgebraucht werden.
Queisser hat mit Doppelherz system Kollagen Beauty bereits seit längerem Kollagen als Trinkampulle im Portfolio. Unter der Dachmarke Doppelherz aktiv kommen jetzt Kollagen 3000 Liquid Sticks in die Drogerie. Das Nahrungsergänzungsmittel mit Exotic-Frucht-Geschmack wird einmal täglich eingenommen und enthält 3000 mg Kollagenhydrolysat sowie Vitamin A, Zink und Biotin, die zur Erhaltung normaler Haut beitragen sollen. Außerdem sind Kupfer, Mangan, Niacin sowie die Vitamine B2 und E enthalten. Der Inhalt der Sticks kann direkt ohne Flüssigkeit eingenommen werden.
Kollagen aus der Apotheke
Pionier der Kollagentrinkampullen ist Quiris mit Elasten. Seit 2013 ist das Nahrungsergänzungsmittel erhältlich. Konkurrenz in der Offizin kommt inzwischen von Orthomol Beauty, Fulminan (Remitan), Rugard Beauty Liquid (Dr. Scheffler) und Regulatpro Hyaluron (Dr. Niedermaier). Der Anteil der Präparate für die Schönheit von innen ist laut Iqvia mit 2 Prozent insgesamt relativ gering. Doch die Gruppe erreichte 2018 ein hohes Umsatzwachstum. Insgesamt kauften Verbraucher 595.000 Packungen, ein Plus von 93 Prozent. Der Umsatz lag bei rund 34,6 Millionen Euro (plus 76 Prozent). Mehr als 60 Prozent der eher hochpreisigen Präparate werden laut Iqvia über den Versandhandel vertrieben.
Wie funktioniert Kollagen zum Trinken?
Das Trinkkollagen wird im Verdauungstrakt aufgespalten. Die Peptide bestehen dann nur noch aus drei oder zwei zusammenhängenden sowie einzelnen Aminosäuren. „Dies ist für eine effektive Aufnahme der Peptide und Aminosäuren im Dünndarm notwendig. Würden die Peptide ohne vorherigen Kontakt mit der Magensäure in den Dünndarm gelangen, wäre die Bioverfügbarkeit deutlich geringer“, erklärt Dr. Jan-Christoph Kattenstroth, Leiter Medical Affairs Quiris. Über das Blutgefäßsystem werden die kleinen Peptide in die Haut und andere Gewebe wie Muskeln, Gelenke und Knorpel transportiert. Bis zu zwei Wochen können die Peptide in der Haut nachgewiesen werden. Durch die Zufuhr von Kollagen wird dem Körper dessen Abbau suggeriert und die Zellen (Fibroblasten) zur Kollagenbildung angeregt.