Während andere OTC-Hersteller unter der Corona-Pandemie litten, konnte Dr. Wolff auch 2021 seinen Umsatz auf 355 Millionen Euro steigern. Basis für das knapp 5-prozentige Wachstum bildeten neue Produkte. Im Vergleich zu 2019, also dem Jahr vor der Pandemie, konnten die Erlöse um rund 42 Millionen Euro gesteigert werden.
Über quasi alle Marken und Bereiche hinweg setzt die Gruppe im In- und Ausland den Wachstumskurs der letzten Jahre fort. Einzig der Friseurbereich litt unter dem langen Lockdown im ersten Quartal 2021. „Für das Jahr 2022 setzen wir auf weiteres, sehr dynamisches Wachstum. Dafür investieren wir auch künftig konsequent in verschiedenste Forschungsprojekte auf unterschiedlichen Geschäftsfeldern. So erwarten wir auch im kommenden Jahr neue positive Erkenntnisse und Daten, um damit innovative Produkte für die Verbraucher anzubieten“, so der geschäftsführender Gesellschafter Eduard R. Dörrenberg.
Meilensteine wurden laut Firmenangaben 2021 vor allem im Bereich Mundhygiene mit den Marken Bioniq und Karex erreicht. Die wissenschaftlichen Publikationen zum Wirkstoff Hydroxylapatit, zuletzt der Universität Toronto, sorgten für immer größere internationale Anerkennung. Damit entwickle sich die Bionik als wirksame Alternative zur langjährig etablierten anorganischen und fluoridbasierten Zahnpflege. „Dies gilt sogar über die reine Kariesprophylaxe hinaus.“
In der Haarausfall-Forschung wurde durch die Zulassung von Coffein als Wirkstoff in Australien ein wichtiger nächster Schritt erreicht. Die auch hierzulande bekannte Wirkung macht das Unternehmen verantwortlich dafür, dass die Marken Alpecin und Plantur in einem rückläufigen deutschen Haarpflege-Markt gegen den Trend deutlich zulegen konnten.
Das in der Pandemie neu gestartete Hygiene-Segment, in dem unter Linola-sept zunächst Händedesinfektion auf den Markt kam, erhielt Anfang 2021 Zuwachs, nachdem eine antivirale Mund- und Rachenspülung erfolgreich an stationär behandelten Covid-19-Patienten getestet wurde. Die weltweit erste antiviral wirkende Handcreme rundet hier das Portfolio ab.
Studien und weitergehende Untersuchungen sind im Bereich der medizinischen Mund- und Rachenreinigung geplant, unter anderem eine zusätzliche klinische Studie, die auch eine Wirkung gegen verschiedenartigste Erkältungsviren und eine schnellere Genesung nach einer Corona-Infektion bestätigen soll. In der Haarausfall-Prävention erwartet das Unternehmen neue Daten zu einer verstärkten Wirkstoffkombination mit Coffein. Im Feld der Zahngesundheit laufen weitere Studien zu Hydroxylapatit mit Wissenschaftlern und Arbeitsgruppen verschiedenster internationaler Universitäten.
In der Pharma-Sparte freut sich das Bielefelder Unternehmen auf die und erste Zulassung in Europa für ein neues Arzneimittel gegen primäre, axilläre Hyperhidrose: Einer 1-prozentige Glycopyrroniumbromid-Creme soll gegen krankhaftes Schwitzen in den Achseln eingesetzt werden.
„Insgesamt entwickelt sich die Dr. Wolff Group immer mehr zu einem hoch spezialisierten Medizin- und Cosmetic-Unternehmen für Produkte mit einem hohen medizinischen Nutzen“, so Dörrenberg. „Damit sind wir in der Lage, die weltweit immer stärkere Nachfrage nach Gesundheitsvorsorge und Steigerung der Attraktivität zu bedienen.“
Für 2022 erwartet man in Bielefeld erneut starkes Wachstum – trotz Herausforderungen etwa in den Lieferketten oder dem regelmäßigen Onboarding neuer Mitarbeiter:innen. Neben einem weiter starken Wachstum in Asien plant Dr. Wolff erstmals auch größere nächste Schritte in den USA und Kanada. Ebenso werden die seit 2014 laufenden Maßnahmen zur Digitalisierung der Unternehmensgruppe mit der Einheit „eWolff“ weiter ausgebaut.
Aktuell beschäftigt Dr. Wolff knapp 800 Mitarbeitende und sucht zum Jahresbeginn 2022 Verstärkung für viele Stellen. „Doch das werden nicht die einzigen Herausforderungen bleiben, denen wir uns im kommenden Jahr stellen werden“, so Dörrenberg. Er erwartet auch im dritten Pandemiejahr nicht nur Rückenwind auf dem geplanten Wachstumskurs.
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