Wolff streicht den bundesweit rund 20-köpfigen Pharmaaußendienst. „Aufgrund der starken, strukturellen Veränderungen im Gesundheitswesen, insbesondere bei Ärzten und Apotheken, wird Dr. August Wolff im deutschen Markt zukünftig auf den Einsatz verzichten“, sagt eine Unternehmenssprecherin. Ab Oktober würden keine Apotheken oder Praxen mehr besucht.

„Das Unternehmen bedauert diesen Schritt sehr“, so die Sprecherin. Die Kommunikation soll künftig über andere Wege laufen: „Gleichzeitig legen wir weiterhin großen Wert auf den Kontakt mit dem stationären Pharmahandel sowie medizinischem Fachpersonal. Ab dem vierten Quartal werden wir Apotheken und Fachärzte daher verstärkt über alternative und auch digitale Kommunikationskanäle zu unseren Produkten informieren.“

Die Entscheidung kommt überraschend. Denn erst im vergangenen Jahr wurde ein eigener Außendienst für den österreichischen Markt aufgebaut.

Mit Marken wie Alcina, Alpecin und Linola, sowie Plantur, Vagisan, Karex und Bioniq ist die in vierter Generation familiengeführte Unternehmensgruppe aus Bielefeld mit knapp 900 Mitarbeitenden auf Wachstumskurs. Im vergangenen Jahr wurden 391,5 Millionen Euro umgesetzt, ein Plus von 7,5 Prozent. In den ersten vier Monaten dieses Jahres stiegen die Erlöse um 12 Prozent.

Im Pharmabereich ist die Marke Vagisan ein Treiber des Wachstums. Die Hautpflegesparte mit der Marke Linola, deren Babylinie seit Herbst 2023 auch im Mass Market vertrieben wird, wuchs um knapp 6 Prozent auf 61 Millionen Euro. Ebenfalls positiv entwickelten sich laut Firmenangaben die Drogeriemarken Alpecin und Bioniq.

Dr. Wolff entwickelt und produziert dermatologische und gynäkologische Arzneimittel, Medizin- und Kosmetikprodukte sowie Zahnpflegeprodukte. Im Fokus stehen seit der Gründung 1905 die Forschung und der wissenschaftlich belegbare Nutzen der Produkte, um eine Lösung für Haar- oder Hautprobleme zu finden. Das Unternehmen ist in 67 Ländern aktiv.