Bestellfax

Dr. Mann: Ibu-Engpass? Bei uns nicht!

, Uhr
Berlin -

Der anhaltende Lieferengpass von Ibuprofen setzt den Apotheken zu. Das Schmerzmittel nicht abgeben zu können, bringt viele in Erklärungsnot. Einzelne Apotheker versuchen, Vorräte anzulegen. Wer aktuell Ibuprofen braucht, sollte sich beeilen. Der Hersteller Dr. Gerhard Mann wirbt mit einem zeitlich begrenzten Angebot für sein OTC-Präparat.

Dr. Gerhard Mann kann apothekenpflichtiges Ibuprofen liefern. Der Hersteller macht die Apotheken per Fax derzeit auf seinen Bestand an Ibu 400 aufmerksam. „Ibu ausverkauft? Bei uns nicht“, lautet die Ansage des Tochterunternehmens von Bausch + Lomb. Im Angebot sind zwei Packungsgrößen zu 20 und 40 Stück. Ab zehn bestellten Packungen winkt ein Barrabatt von 30 Prozent, ab 50 Packungen gibt es 50, ab 100 Packungen sogar 70 Prozent Nachlass. Dazu kommen Skonto und Valuta.

Der Mindestbestellwert liegt bei 50 Euro. Die Ware werde „zu sofort“ geliefert. Nach bis zu drei Tagen sollen die Packungen in der Apotheke ankommen. Allerdings ist das Angebot begrenzt und gilt nur bis kommenden Donnerstag. Der Hersteller mahnt zudem, dass die Bestellung ausschließlich für den Eigenbedarf der Apotheke gilt. „Eine Weitergabe an den Groß- und Zwischenhandel ist unzulässig“, heißt es in dem Anschreiben.

Der Engpass an Ibuprofen geht auf die Rohstofflieferanten zurück. BASF, einer von sechs Rohstofflieferanten weltweit, kann nach eigener Einschätzung voraussichtlich erst Ende des Jahres seine Produktion wieder aufnehmen. Grund ist die Prüfung einer Anlage im texanischen Bishop, die zuvor repariert werden musste. Der Konzern hat ein Spezialkommando eingestellt, das jede Ecke der Fabrik unter die Lupe nehmen soll.

Die eingeschränkte Verfügbarkeit macht den Apotheken den Arbeitsalltag schwer. Eigentlich obliegt ihnen laut Apothekengesetz die Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln. Ibuprofen ist bereits seit fast einem Jahr knapp. Im November 2017 nahm das Unheil seinen Lauf. Ratiopharm sagte den Apotheken die Überweiser Ibuprofen-haltiger Fiebersäfte ab. Der Grund: Rohstoffverknappung.

Auch die Tabletten waren zwischenzeitlich betroffen. Im August etwa meldeten Apotheker eine eingeschränkte Verfügbarkeit bei Ibuhexal akut 400 mg. Während einige Apotheker Glück hatten und das Lager mit Rx-Ibuprofen aufstocken konnten, als vorübergehend Ware verfügbar war, wurden andere erfinderisch und retteten sich mit dem Auseinzeln von Großpackungen über den Engpass.

BASF ist einer von sechs Ibuprofen-Produzenten des Wirkstoffes (Active Pharmaceutical Ingredient, API) für den Weltmarkt. Weitere Hersteller sind derzeit Hubei Granules-Biocause und Shandong Xinhua aus China, Solara und IOLPC aus Indien sowie SI Group aus den USA. Die Marktanteile sind annähernd gleich verteilt, was für die Auslastung der gesamten Kapazitäten spricht. Jede der sechs Fabriken produziert zwischen 10 und 20 Prozent des gesamten Weltmarkts.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema

APOTHEKE ADHOC Debatte