Umsatzprognose erhöht

Douglas verkauft Disapo Nadine Tröbitscher, 17.07.2024 11:30 Uhr

Douglas ist das Problemkind Disapo los. Foto: Disapo
Berlin - 

Douglas zieht sich aus der Apothekenbranche zurück und legt die strategische Fokussierung auf das wachstumsstarke Kerngeschäft Premium-Beauty. Die Online-Apotheke Disapo wird an MYA Health verkauft.

Douglas ist seit einiger Zeit an der Börse und nun auch das Problemkind Disapo los. Der Kaufvertrag wurde bereits von MYA Health unterzeichnet, wie Douglas mitteilt. Die Transaktion wird voraussichtlich Ende Juli 2024 abgeschlossen. Durch den Verkauf des Online-Apothekengeschäfts erwartet Douglas zukünftig Verbesserungen in der Profitabilität. Die Versandapotheke ist bei Douglas trotz hoher Medienbudgets und zahlreicher Rabattaktionen nicht richtig angelaufen. Bereits vor dem Börsengang wurde deshalb ein Käufer gesucht, um die Altlast aus der Zeit der früheren Konzernchefin Tina Müller loszuwerden.

Douglas verabschiedet sich mit dem Verkauf von Disapo von der Strategie, Beauty und Gesundheit zusammenführen und in den Apothekenmarkt eintreten zu wollen. Dafür wurde Disapo 2022 übernommen. Stattdessen liegt das Hauptaugenmerk nun auf der neuen Wachstumsstrategie „Let it Bloom – Douglas 2026“. Dabei soll der Fokus in stationären Geschäften und Online-Shops wieder auf das robuste und stark wachsende Kerngeschäft Premium-Beauty gelegt werden.

Für Disapo wurden verschiedene strategische Optionen geprüft und sich schließlich für einen Verkauf an MYA Health entschieden. Disapo beschäftigt derzeit rund 90 Mitarbeiter:innen. MYA Health wird im Zuge der Transaktion alle Anteile und Aktivitäten von Disapo übernehmen, einschließlich der Lagerbestände, des Logistikzentrums in der Nähe von Aachen sowie aller Vermögenswerte.

MYA Health betreibt eine mobile App mit Serviceangeboten zu Rezepten und verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, die von Christian-Alexander Vry und Dr. Daniel Lewinski gegründet wurde. Im Apothekenmarkt ist Lewinsky kein Unbekannter, 2021 gründete er gemeinsam mit Vry und David Schmidt das Unternehmen Apothera, das wiederum einer gleichnamigen Holdinggesellschaft mit Sitz in der Schweiz gehört. Als Unterstützer wird auf der Internetseite unter anderem DocMorris-Mitgründer Ralf Däinghaus genannt.

MYA Health wird von einer Reihe von Investoren unterstützt, darunter Fiege Logistics. „Durch den Zusammenschluss von MYA und Disapo entsteht ein digitales all-in-one Angebot für Menschen, die auf rezeptpflichtige Medikamente angewiesen sind“, teilt Douglas mit.

Außerdem hebt Douglas die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2023/24 von rund 7 Prozent auf 8,5 Prozent an. Der Omnichannel-Anbieter verzeichnet starke vorläufige Zahlen für das dritte Quartal und die ersten neun Monate. Das Filialgeschäft (netto) legte um 7,2 Prozent zu, E-Commerce (netto) um 7,5 Prozent. Der Konzernumsatz (netto) stieg in den ersten neun Monaten von Oktober 2023 bis Juni 2024 um 8,7 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro an. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag der Konzernumsatz bei 3,2 Milliarden Euro. Das Filialgeschäft wuchs um 8,2 Prozent, das Online-Geschäft mit 9,8 Prozent noch stärker.

„Wir haben uns in den letzten Jahren und Monaten stark entwickelt und unseren Umsatz im dritten Quartal erneut gesteigert. Wir wachsen schneller als erwartet und werden zur gleichen Zeit immer profitabler. Genau so wollen wir weitermachen“, so Douglas CEO Sander van der Laan.