Douglas geht beim Verkauf von Apothekenmarken in die Offensive. Die Parfümeriekette bewirbt das neue Angebot der niederländischen Partnerapotheke Disapo mit einer neuen TV-Kampagne und in sozialen Netzwerken. Insgesamt werden in der Kategorie „Apotheke & Gesundheit“ rund 8400 Produkte gelistet – darunter sind rund 800 als Arzneimittel ausgewiesen. Der Düsseldorfer Konzern ist mit dem offiziellem Einstieg in den Apothekenmarkt zufrieden.
Aspirin, Voltaren, Eucerin, Buscopan, Bepanthen, La Roche-Posay, CeraVe, Avène und Rhinospray sind einige bekannte Marken aus der Apotheke, mit denen Douglas aktuell auf das neue Sortiment im Bereich „Gesundheit & Beauty“ aufmerksam macht. Der Düsseldorfer Konzern wirbt für die „Apotheken-Produkte von unserem Apotheken-Partner“. Auch im Fernsehen wird mit einem neuen Spot auf die Kategorie hingewiesen.
In der rund 15 Sekunden dauernden TV-Werbung wird eine Familie in der Wohnung gezeigt: Die Mutter ruft im Haus: „Braucht noch jemand was von Douglas?“ Den Kindern und dem Vater fallen dabei kurzerhand Apothekenmarken ein: „Aspirin“ ruft die Tochter; „Bepanthen“ der Sohn aus dem Badezimmer und der Vater will wissen: „Haben wir noch dieses Schmerzgel?“. Die Mutter hält zufrieden ein Tablet in der Hand und in der Reklame heißt es: „Jetzt neu auf Douglas.de – Apotheken-Produkte über unsere Partner-Apotheke.“
Bei dem neuen Apotheken-Partner handelt es sich um die Tochterfirma Disapo mit Sitz in Heerlen; Mitte Februar teilte Douglas seinen offiziellen Einstieg in den Apothekenmarkt mit.Die Übernahme wurde im April vom Kartellamt freigegeben. Die Versandapotheke ist mittlerweile mit der Plattform verknüpft. Nach dem Start mit Disapo in Deutschland ist eine schrittweise Expansion in europäische Kernmärkte des Konzerns geplant. Auch Rx-Medikamente sollen künftig angeboten werden.
Bei Douglas wird der offizielle Einstieg in den Apothekenmarkt positiv bewertet: „Es zeichnet sich jetzt bereits ab, dass unsere Kampagne Früchte trägt. Mit dem bisherigen Verkauf sind wir zufrieden“, sagt die Sprecherin. Die Integration der Apotheken-Produkte über das Partner-Programm im Online-Shop laufe seit Mai. „Nun also der ideale Zeitpunkt, mit der Kampagne zu starten. Hier ist unser maßgebliches Ziel, auf unser Apothekensortiment aufmerksam zu machen und die Bekanntheit von Douglas auch als Anbieter für Apothekenkosmetik und -produkte zu steigern.“
Der TV-Spot läuft bis zum 19. Juni bei diesen Sendern: RTL, ProSieben, Sat.1, VOX, Sixx, Kabel eins, Zwei, Super RTL, ProSieben Maxx, Sat.1 Gold, RTL Nitro, Vox up und Dmax. Douglas plante eine großangelegte 360°-Kampagne, um die Kundschaft „umfassend abholen zu können“. Print, Digital, Social Media, Hinweise im Online-Shop, dem Douglas-Card-Magazin, Newsletter, Paketbeileger und Social Commerce gehörten dazu, so die Sprecherin. Ende Mai etwa wurden an die Newsletter-Abonnent:innen „SOS-Tipps bei Pollenallergie“ verschickt – inklusive Produktempfehlungen von OTC-Präparaten wie Cetirizin Hexal – 50 Stück für rund 10 Euro – oder Rhinospray – 10 ml für rund 5 Euro.
Beide Produktabbildungen sind mit dem Hinweis „Von unserem Apotheken-Partner“ versehen. Die Präparate werden im Douglas-Onlineshop als Sale beworben. Tatsächlich gibt es preisliche Unterschiede zu Disapo: Die niederländische Versandapotheke bietet die Cetirizin-Tabletten günstiger – für knapp 7 Euro an, das Nasenspray kommt auf etwa 4 Euro. Beide Produkte liegen damit unter dem Douglas-Preis. Zudem versendet Disapo bereits ab 10 Euro versandkostenfrei, bei Douglas muss der Warenkorb auf eine Summe von rund 25 Euro steigen, bevor die Versandkosten von 4 Euro wegfallen.
Im Kleingedruckten weist der Konzern auf das Konstrukt hin: „Douglas selbst betreibt keine Apotheke und ist auch nicht berechtigt, apothekenpflichtige Produkte abzugeben oder zu diesen pharmazeutisch zu beraten. Bei den mit dem Hinweis ‚Douglas Partner Verkauf & Versand disapo.de‘ gekennzeichneten Angeboten handelt es sich allein um solche der Douglas-Partnerapotheke. Bei Fragen zu den von Partnerapotheken angebotenen Produkten steht dir die Douglas-Partnerapotheke gern unter den angegebenen Kontaktdaten zur Verfügung“, heißt es.
Mit dem Kauf von Disapo habe sich Douglas „ein enormes Wachstumsfeld erschlossen“, so die Sprecherin. Zudem sei das Gesundheits-Portfolio deutlich erweitert worden. Douglas hatte schon seit einigen Jahren ein Auge auf Apothekenprodukte geworfen, zunächst vor allem Kosmetik: 2018 gab es diverse Marken in der Hamburger Luxusfiliale „Douglas Pro“. Um die Depotverträge zu umgehen, wurden sogar Apotheker:innen und PTA gesucht und angestellt. Zuletzt kam auch in Frankfurt ein „Apotheken-Counter“ dazu. Online wurden diverse Produkte angeboten, zunächst in Kooperation mit der DocMorris-Schwester Apo-Rot, später mit Eurapon und Cocopha (Marien-Apotheke/Schongau). An den Kooperationen mit weiteren Versandapotheken wie Eurapon werde auch nach der Disapo-Übernahme festgehalten, so die Sprecherin.
Der deutsche Apothekenmarkt wird laut Douglas für 2020 auf rund 60 Milliarden Euro Umsatz geschätzt, in den Douglas-Kernländern Frankreich, Italien, Spanien, Polen, Österreich und den Niederlanden belief sich das Volumen hier zuletzt auf geschätzte mehr als 100 Milliarden Euro. Auf den Onlinehandel entfielen in Deutschland 2020 rund 5 Prozent des Gesamtmarktes.
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