Online-Umsätze sinken

Douglas: Europapläne mit Disapo

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Berlin -

Das Geschäft der größten deutschen Parfümeriekette Douglas leidet zurzeit noch nicht unter der hohen Inflation und dem Ukrainekrieg. Bei den Kund:innen überwiegt die Freude, nach den Corona-Auflagen endlich wieder feiern zu können. Ein Schwerpunkt für das Düsseldorfer Unternehmen sind Apothekenmarken.

Wachstumsimpulse erwartet Douglas von der Übernahme der niederländischen Onlineapotheke Disapo. Seit Ende April bietet das Tochterunternehmen im Douglas-Onlineshop Apothekenkosmetik und rezeptfreie Produkte an. Es ist geplant, das Angebot im Laufe des Jahres auf verschiedene europäische Länder auszuweiten.

Deutschlands größte Parfümeriekette Douglas profitiert nach dem Ende der meisten Corona-Auflagen von der wachsenden Feierlaune in Europa. „Man merkt, dass die Partys zurück sind“, sagte Konzernchefin Tina Müller. Von Januar bis März lagen die Umsätze mit 719 Millionen Euro knapp 31 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Auch die Sorge über die hohe Inflation und der Ukrainekrieg hätten die Bereitschaft, wieder mehr für die eigene Schönheit auszugeben, bislang nicht dämpfen können, sagte Müller. Von einer Kaufzurückhaltung oder einem Umschwenken der Kunden auf billigere Produkte habe Douglas im zweiten Quartal nichts gespürt. Der Nachholeffekt nach der Coronazeit und die Freude an sozialen Kontakten überlagerten offenbar bislang die Auswirkungen der aktuellen Krisen.

Lieferprobleme bei Verpackungsmaterial

Bei Douglas selbst halten sich die Preiserhöhungen wegen der lang laufenden Verträge mit den Lieferanten nach Unternehmensangaben derzeit noch im „normalen Rahmen“. Doch spüre auch die Parfümeriekette hier und da die Lieferprobleme der Hersteller. Weil es etwa an Pumpen bei den Parfümes oder an Glastiegeln fehle, seien öfter als sonst Produkte nicht lieferbar.

Ein Comeback erlebten im ersten Quartal vor allem die Douglas-Filialen, die ihre Umsätze im Vergleich zu dem vom Lockdown stark beeinflussten Vorjahresquartal um 81 Prozent steigern konnten. Die Online-Umsätze gingen dagegen um 14 Prozent zurück. „Wir sehen nun nach Ende der Lockdowns, wie die Umsatzverhältnisse zwischen Online- und Filialgeschäft beginnen, sich neu einzupendeln, sagte Müller. Doch sei der E-Commerce-Umsatz auch im 2. Quartal doppelt so
hoch gewesen wie vor der Pandemie.

Verlust wegen Spaniengeschäft

Das operative Konzernergebnis (bereinigtes Ebitda) stieg um 16,5 Millionen Euro auf 25 Millionen Euro. Unter dem Strich musste Douglas nicht zuletzt wegen der Restrukturierungskosten für das Spaniengeschäft jedoch einen Verlust von 102 Millionen Euro ausweisen.

Außerdem sicherte sich Douglas europaweit die Exklusivrechte für das Parfüm der US-Musikerin Billie Eilish und hofft auf gute Geschäfte damit. Die Nachfrage nach Celebrity-Produkten sei groß, sagte Müller.

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