DocMorris/Zur Rose: Rx-Geschäft rückläufig Patrick Hollstein, 23.01.2019 08:12 Uhr
Rx-Bonus hin oder her: Das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten war bei DocMorris/Zur Rose im vierten Quartal rückläufig. Auch über das Gesamtjahr war das Wachstum in diesem Bereich nur einstellig. Das Management spricht von einem „anspruchsvollen Marktumfeld“.
Von Oktober bis Dezember wurden über die verschiedenen Vertriebseinheiten in Deutschland – allen voran DocMorris – Rx-Medikamente im Wert von 64,5 Millionen Euro verkauft; im Vorjahr waren es noch 65,2 Millionen Euro gewesen, ein Minus von 1 Prozent. Im Gesamtjahr lagen die Erlöse mit 262 Millionen Euro 5 Prozent über Vorjahr.
Im OTC-Bereich sind dagegen deutliche Zuwächse zu verzeichnen, was primär mit den Übernahmen zusammenhängt. Mit 319 Millionen Euro lagen die Erlöse hier 73 Prozent über Vorjahr. Damit stiegen die Umsätze in der Summe um 34 Prozent auf 581 Millionen Euro.
Durch die Übernahmen von Vitalsana und Eurapon Ende 2017, Apo-Rot im November und zuletzt Medpex Anfang Januar erhöht Zur Rose nach eigenen Angaben den Marktanteil im Arzneimittelversand von 18 Prozent auf 31 Prozent bei gleichzeitiger Zunahme der aktiven Kundenzahl auf über 5 Millionen.
In der Schweiz machten Preissenkungen Zur Rose zu schaffen. Der Umsatz kletterte um 5 Prozent auf 527 Millionen Franken. Das Ärztegeschäft legte um 5,5 Prozent auf 389 Millionen Euro zu. Der Marktanteil in diesem Geschäftsbereich stieg um 1 Punkt auf 24,7 Prozent.
Das Geschäft mit Endkunden (B2C) wuchs um 4,3 Prozent auf 133 Millionen Franken. Zur Rose verschickt Medikamente per Post, im November eröffnete die dritte Shop-in-Shop-Apotheke von Zur Rose in einem Migros-Supermarkt in Zürich.
Promofarma, die 2018 übernommene spanische Plattform, steuerte seit Mitte September einen Umsatz von 8,9 Millionen Franken bei. Promofarma soll zum Sprungbrett für die Expansion in neue Märkte werden, sowohl grenzüberschreitend als auch durch die Aufnahme neuer Partner in anderen Ländern – zunächst liegt der Fokus auf Frankreich und Italien. Gleichzeitig sollen das Technologie-Know-how für den Aufbau einer E-Health-Plattform genutzt und die digitale Transformation vorangetrieben werden.
Das Management erwartet für 2018 ein auf EBITDA-Stufe um Sonderkosten und Promofarma bereinigtes ausgeglichenes Ergebnis. Die Gruppe wird den vollständigen Jahresbericht am 21. März publizieren und über den Ausblick bis 2022 informieren.