DocMorris wächst langsam

Im dritten Monat nach dem Jahreswechsel nähert sich das mehrheitlich zum Stuttgarter Pharmahandelskonzern Celesio gehörende Apotheken-Franchisekonzept DocMorris allmählich dem bereits für das Jahr 2007 in Aussicht gestellten Netz von 100 DocMorris-Apotheken. Am Freitag eröffnete in Schweinfurth die 92. Partner-Apotheke. Beobachtern zufolge steht zu erwarten, dass im Umfeld der Veröffentlichung der aktuellen Celesio-Bilanzzahlen weitere Eröffnungen bekannt gemacht werden könnten.

Bereits Anfang Dezember hatte DocMorris-Chef Ralf Däinghaus die „Partnerschaft“ mit 100 Vor-Ort-Apothekern verkündet. Man komme mit dem Aufbau eines Netzes von Franchise-Filialen gut voran, zitierte damals der „Spiegel“ das Unternehmen. Manche Apotheke benötige jedoch länger für den Umbau, hatte ein Unternehmenssprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC Anfang Januar den Eröffnungsstau begründet. Zum damaligen Zeitpunkt waren 84 DocMorris-Apotheken am Start.

Trotz der mittlerweile fast einjährigen Rückendeckung durch den größten Pharmahandelskonzern Europas tut sich DocMorris offenbar nach wie vor schwer, Apotheker für sein Konzept zu akquirieren. „Auf unserer Liste haben wir über 1000 Interessenten“, gab DocMorris-Chef Ralf Däinghaus im Januar gegenüber den Stuttgarter Nachrichten zum Besten. „Aber die nehmen wir natürlich nicht alle.“

Bislang haben Däinghaus und sein Partner Thomas Schiffer rund 80 Apotheker genommen, die das Grüne Kreuz der Systemzentrale bereits heute hochhalten. Seit Juni gibt es neben Umfirmierungen auch neu gebaute DocMorris-Filialen. Die Mehrheit der existierenden DocMorris-Apotheken wird von filialisierenden Apothekern betrieben, die zum Teil mit ihrer Hauptapotheke Mitglied in anderen Kooperationen sind. Nur rund 35 Apotheken werden nach Recherchen von APOTHEKE ADHOC rein formal als Einzelapotheken geführt. Elf Apotheker haben bereits zwei oder sogar drei DocMorris-Filialen gegründet. Eine Apotheke in Saarbrücken wird von der Kapitalgesellschaft selbst betrieben.