Das Thema Nachhaltigkeit ist für viele Unternehmen wichtig – und wird oft im Marketing aufgegriffen. Auch DocMorris reiht sich ein und will mit Mehrwegverpackungen das benötigte Versandmaterial reduzieren. Der Versender versucht, die Umstellung als Vorteil gegenüber lokalen Apotheken zu verkaufen: „Das verbessert unsere CO2-Bilanz, die schon heute Vorteile gegenüber einer dezentralen Arzneimittelversorgung durch Vor-Ort-Apotheken aufweist“, ist man sich bei DocMorris sicher.
DocMorris inszeniert sich: „Als ein führendes Unternehmen im Gesundheitsbereich“ trage man Verantwortung, heißt es. Daher habe man sich „ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele gesetzt“. Für den Versender stehen hier Verpackungsmaterialien und Abfallmanagement ganz oben an. 2023 habe der Versender seinen CO2-Ausstoß im Vorjahresvergleich um 13 Prozent gesenkt, seit 2024 setzt man für Deutschland auf erneuerbare Energien.
Der niederländische Versender rechnet weiter vor: Eine Anpassung bei der Verpackung der Arzneimittelpakete konnte demnach Material und Emissionen einsparen – gleichzusetzen mit 40 gesparten LKW-Fahrten pro Jahr. Seit Januar kommen nun Mehrwegverpackungen am Logistikstandort Ludwigshafen für den Versand von Gesundheits- und Pflegeprodukten zum Einsatz. 1500 Kund:innen bekommen ihre Bestellung demnach testweise in den wiederverwendbaren Verpackungen und sollen Feedback geben. In der Ökobilanz rechne sich das bereits ab dem zweiten Umlauf.
„Statt entsorgt zu werden, kann die Mehrweg-Verpackung nach Gebrauch einfach flach zusammengefaltet und bequem in jeden Briefkasten eingeworfen oder direkt dem DHL-Boten übergeben werden“, so DocMorris zur Kooperation mit einem Verpackungsunternehmen. „Die Mehrweg-Verpackungen werden anschließend vom Unternehmen geprüft, gereinigt und wieder in den Versand gegeben.“
Je nach Ausgang des Pilotprojekts sei die Ausweitung auf andere Produktgruppen möglich. Dabei soll es den Kund:innen überlassen bleiben, ob sie die Mehrweglösung nutzen wollen oder nicht. „Mit den Mehrwegverpackungen unseres Kooperationspartners Ravioli könnten wir beim Versandmaterial den CO2-Ausstoß bei einer Lebensdauer von zehn Umläufen um bis zu 80 Prozent senken“, sagt Anne Walter, Head of Corporate Sustainability bei DocMorris.