Versender lobt sich selbst

DocMorris kapert Tag der Apotheke

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Berlin -

DocMorris hat den Tag der Apotheke für Eigenwerbung genutzt. Die niederländische Versandapotheke wirbt an dem von der Abda initiierten Aktionstag in eigener Sache – und beschreibt sich als „wichtige Säule der Arzneimittelversorgung in Deutschland“.

Den Tag der Apotheke nehmen viele Betriebe zum Anlass, um auf ihre Leistungen als Ansprechpartner vor Ort aufmerksam zu machen. Die Abda ruft diesen Aktionstag seit 1998 aus, um über den Stellenwert der öffentlichen Apotheken als Instanz im Gesundheitswesen und die Bedeutung des Heilberufes für die Arzneimittelversorgung zu informieren.

Dass sich an diesem Tag gerade eine Versandapotheke bei Linkedin als „wichtige Säule der Arzneimittelversorgung in Deutschland“ profiliert, dürfte bei Kolleginnen und Kollegen für finstere Mienen sorgen. Und es geht noch weiter: DocMorris wirft in dem Beitrag mit Schlagworten wie „Innovation“ und „Vertrauen“ um sich:

„DocMorris begeht den Tag mit einem Meilenstein: Seit der Unternehmensgründung im Jahr 2000 haben wir 150 Millionen Lieferungen an Kundinnen und Kunden versendet. Mehr als neun Millionen Menschen schenken uns ihr Vertrauen. DocMorris ist damit eine wichtige Säule der Arzneimittelversorgung in Deutschland und steht als Online-Apotheke für innovative, digitale Gesundheitslösungen.“

Zum Angebot gehöre auch die Beratung, wirbt der ausländische Versender. Im Klartext heißt das, Kunden können bei Fragen bei einer Hotline anrufen. Bei Bedarf informiere man die Arztpraxis oder die Kundschaft, schreibt DocMorris. Fraglich ist, was mit den 90.000 Hinweisen zu möglichen Doppelverordnungen, die der Versandapotheke zufolge täglich abgegeben werden, gemeint ist.

Und natürlich darf auch die Werbung für das E-Rezept und den Einlösungsweg nicht fehlen: „Über unsere eigene eHealth CardLink-Lösung bieten wir Patientinnen und Patienten einen bequemen und sicheren Weg, ihre E-Rezepte über die DocMorris-App und ihre Gesundheitskarte volldigital einzulösen – in Sekundenschnelle und ohne eGK-PIN.“

Ob der Beitrag tatsächlich auf viel Resonanz gestoßen ist, bleibt offen. Tatsächlich gab es nur einen Kommentar dazu.

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