Kunden müssen widersprechen

DocMorris holt sich Apo-Rot-Kunden

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Berlin -

Mit dem Aus von Apo-Rot verschwindet eine bekannte deutsche Marke im Versandgeschäft. Der Betrieb wird komplett eingestellt. Ab Juli übernimmt DocMorris das Geschäft – inklusive der Kunden.

Apo-Rot wurde schrittweise bei DocMorris integriert. Die langfristig geplante Fusion beider Marken sei bewusst behutsam durchgeführt worden, teilen die beiden Schwestern mit. Ganz so sachte ging es nicht immer zu: Im August 2019, nur wenige Monate nach der Übernahme, wurde das Team von Apo-Rot im Hamburg darüber informiert, dass der Standort stillgelegt wird. 80 Mitarbeiter waren betroffen. Gegenüber den Aktionären des Mutterkonzerns Zur Rose wurde die Maßnahme unter dem Motto „beschleunigte Integration“ verkauft.

Seitdem wird Apo-Rot am Standort in Heerlen betreut. Ab Juli sollen jetzt beide Teams zusammenarbeiten. DocMorris wird von Apothekerin Sonja Thüllen geleitet. Nach der Integration sei die „Qualität Ihrer pharmazeutischen Beratung“ sichergestellt, heißt es. Die verbliebenen pharmazeutischen Mitarbeiter würden zu DocMorris wechseln.

Die Kunden werden automatisch bei DocMorris integriert: „Wenn Sie nach dem 30.06.2021 Bestellungen an die Apo-Rot richten, gehen wir davon aus, dass Sie mit der Weitergabe aller zur Bearbeitung Ihrer Bestellung notwendigen Daten an DocMorris einverstanden sind“, heißt es. Sei dies nicht der Fall, müsse aktiv widersprochen werden. Die Kunden könnten sich weiter mit ihren bisherigen Log-in-Daten im Webshop von DocMorris anmelden.

CEO Walter Oberhänsli hatte bereits vor längerer Zeit in Aussicht gestellt, dass es auf Dauer nur noch eine Marke geben soll. Im vergangenen Jahr war Vitalsana integriert worden. Zuletzt war Apo-Rot für Geschäfte auf Marktplätzen wie Amazon und Douglas genutzt worden.

Apo-Rot stieg 2004 mit dem Erhalt der Versandhandelserlaubnis in Hamburg in das Versandgeschäft ein. 2007 wurde die gleichnamige Apothekenkooperationen mit deutschen Vor-Ort-Apotheken gegründet. Der Versandhandel verzeichnete bis dahin rund 400.000 Kunden. Zwei Jahre später begann das Eigenmarkengeschäft. Die Nachfrage wächst: 2015 gehen täglich rund 8500 Bestellungen ein. Rund 2 Million Kunden werden beliefert. 2018 kauft Zur Rose das Versandgeschäft.

 

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