„Wir glauben, da geht nichts mehr schief“

DocMorris: E-Rezept wird zu uns kommen

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Berlin -

DocMorris will sich verstärkt auf das E-Rezept in Deutschland konzentrieren. Unternehmenschef Walter Hess sprach in einem Interview mit cash.ch über verschiedene Themen, darunter auch die Umsatzentwicklung und die Möglichkeit eines Markteintritts von Branchengrößen wie Amazon Pharmacy.

Hess betonte die strategische Entscheidung von DocMorris, sich verstärkt auf das E-Rezept in Deutschland zu konzentrieren. Der Manager betonte, dass die Planung und Einführung des E-Rezepts mit Unsicherheiten verbunden gewesen sei, sieht jedoch darin nun eine klare Fokussierung der Kräfte.

Die Einführung des E-Rezepts in Deutschland, die ab dem 1. Januar 2024 für Ärzte verpflichtend wird, wird von Hess als gut vorbereitet und sicher betrachtet. „Wir glauben, da geht nichts mehr schief“, sagte er. Die Umstellung habe begonnen, und die Vorteile würden von den Ärzten erkannt.

Marktanteil von 50 Prozent

Hess geht zudem davon aus, „dass in den nächsten drei bis fünf Jahren mindestens 10 Prozent der Rezepte bei den Online-Apotheken ankommen wird. Und ein relevant hoher Marktanteil bei uns ankommen wird.“ Angesprochen darauf, was er denn für einen relevanten Marktanteil hält, antwortet er: „Wir haben derzeit bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, die über den Online-Kanal bezogen werden, einen Marktanteil von rund 50 Prozent. Warum soll dies auch in Zukunft nicht so bleiben?“

Umsatzentwicklung und Ausblick

Hess äußerte sich auch zur Umsatzentwicklung von DocMorris. Obwohl die Umsatzzahlen im dritten Quartal die Erwartungen enttäuschten, sieht er die Geschäfte nun im Einklang mit den Erwartungen und plant ein Wachstum von etwa 10 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. „Die Geschäfte laufen im vierten Quartal wie erwartet und geplant.“

Trotz der positiven Aussichten senkte DocMorris Mitte Oktober den Ausblick für das Gesamtjahr, und Hess bestätigte diese Prognose. „Das Ziel ist das Erreichen des Break-Even im Basisgeschäft im nächsten Jahr“, sagte er.

Wettbewerb und Markteintritt von Amazon

In Bezug auf den Wettbewerb, insbesondere durch Unternehmen wie Redcare (ehemals Shop Apotheke), sieht Hess DocMorris gut aufgestellt. „Unser Fokus lag schon immer stärker auf Produkten und Service für Menschen mit chronischen Erkrankungen. Zudem haben eine sehr hohe Markenbekanntheit. Vor zwei Jahren haben wir sehr viel dafür investiert. Das ist nun ein wichtiger Treiber, wenn es in Deutschland mit dem elektronischen Rezept losgeht.“

Zu einem möglichen Markteintritt von Amazon Pharmacy äußerte sich Hess zurückhaltend. „Aber wer jetzt nicht mit Markenbekanntheit, Kapazitäten der Logistik und den pharmazeutischen Prozessen und Ressourcen bereit ist, braucht zwei bis drei Jahre, um den Fuß richtig im deutschen Markt aufsetzen zu können“, sagte er.

Zukunftsaussichten und Aktienentwicklung

Hess gab einen klaren Ausblick auf die Zukunft von DocMorris, insbesondere in Bezug auf die Digitalisierung des deutschen Marktes. Er betonte die europäische Ausrichtung des Unternehmens und die Präsenz in anderen europäischen Ländern.

Abschließend sprach er über die vergangene Entwicklung der Aktien von DocMorris und Zur Rose. Er sagte, dass verschiedene Faktoren, wie die kurzfristige Verschiebung der Einführung des E-Rezepts in Deutschland und geopolitische Ereignisse, zu den Verlusten geführt hätten. Hess zeigte sich zuversichtlich, dass DocMorris nun gut gerüstet ist, um seine Ziele in Deutschland zu erreichen.

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