E-Rezept floppt in Q1

DocMorris: Einbruch bei Rx, Hoffnungen auf Lauterbach

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Berlin -

Das E-Rezept hat auch DocMorris im ersten Quartal keinen Aufschwung beschert. Im Gegenteil: Die Umsätze mit verschreibungspflichtigen Medikamenten brachen um weitere 17 Prozent ein. Alle Hoffnungen liegen nun auf CardLink – und auf der Neuregelung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), dass Chroniker nur noch einmal im Jahr zum Arzt müssen.

Der Außenumsatz – also die Abverkäufe inklusive noch nicht konsolidierter Versandaktivitäten – erhöhte sich um 5,5 Prozent auf 262 Millionen Schweizer Franken, vor Währungsumrechnung lag das Plus bei 10 Prozent. Berücksichtigt man nur die konsolidierten Aktivitäten, lag der Umsatz mit 246 Millionen Franken rund 8 Prozent über Vorjahr beziehungsweise 13 Prozent in Lokalwährung.

Auf Deutschland entfielen 247 Millionen Franken, ein Plus von 6,3 Prozent beziehungsweise 11 Prozent in Euro. Konsolidiert als tatsächlicher eigener Umsatz sind es 231 Millionen Franken (plus 9,2 beziehungsweise 14 Prozent).

Dabei legte das OTC-Geschäft, ausgehend von einem niedrigen Vorjahresniveau, um 17 Prozent zu; nach Währungsumrechnung ergibt sich ein Plus von 12 Prozent auf 208 Millionen Franken.

Rückgang bei Rx

Dagegen war das Rx-Geschäft deutlich rückläufig: Trotz massiver TV-Kampagne konnten gerade einmal 35,5 Millionen Franken erlöst werden, ein Rückgang um 21 Prozent in Konzernwährung beziehungsweise 17,5 Prozent in Lokalwährung. Das seit Anfang des Jahres verpflichtende E-Rezept habe noch nicht volldigital eingelöst werden können, schreibt das Management dazu.

„Die positiven Indikationen beim Marktanteil von DocMorris bei E-Rezepten verbessern sich weiterhin von Monat zu Monat. Dieser Trend wird sich mit dem Launch der CardLink-Lösung über die DocMorris-App weiter fortsetzen.“ Statt eigene Zahlen zu liefern, wird auf die allgemeine Gematik-Statistik referenziert: Aktuell würden täglich mehr als 2 Millionen E-Rezepte ausgestellt, bislang seien mehr als 150 Millionen E-Rezepte eingelöst worden.

Auch in Spanien und Frankreich lagen die Verkäufe im ersten Quartal mit 1,8 Prozent in Lokalwährung beziehungsweise 6 Prozent in Konzernwährung unter den Erwartungen. Gerade einmal 15 Millionen Franken konnten hier erlöst werden, das Management spricht von einem „verstärkt wettbewerbsintensiven Marktumfeld“.

Immerhin: Der Aderlass bei der Käuferschaft wurde gestoppt: Bis Ende März erhöhte sich die Anzahl aktiver Kundinnen und Kunden im Vergleich zum Vorquartal um 600.000 wieder auf 9,7 Millionen. „Diese Entwicklung bestätigt die Wende hin zu nachhaltigem, profitablem Wachstum.“

CardLink noch in dieser Woche

Nach der Zulassung von CardLink soll der neue Einlöseweg noch in dieser Woche den Kundinnen und Kunden deutschlandweit zur Verfügung stehen. Der Rollout in der App sei umgehend gestartet worden und verlaufe planmässig. „Dieser einfache Einlöseweg stellt ein enormes Marktpotenzial dar und ermöglicht darüber hinaus komfortable Service-Angebote: Wer ein E-Rezept bei DocMorris bis 20 Uhr einlöst, erhält sein Medikament bereits am nächsten Werktag geliefert. Chronisch kranke Patienten mit Dauermedikation können sich für ein Folgerezept-Abo einschreiben und damit die lückenlose Versorgung mit wichtigen Arzneimitteln sicherstellen.“

Jahrespauschale begünstigt Rezeptabo

DocMorris weist auch auf die geplante Neuregelung im Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz hin, nach der die ärztliche Vergütung von einem Quartalsbezug auf jährliche Pauschalen umgestellt werden soll. „Dies wird eine konsequente Nutzung von Folgerezepten begünstigen. Und nicht zuletzt erlaubt das E-Rezept, dass Ärzte ihren Patienten Verordnungen auch im Rahmen einer telemedizinischen Betreuung ausstellen und zukommen lassen können.“ Auch die Konzerntochter Teleclinic soll davon profitieren. Bereits jetzt seien hier mehr als 1,6 Millionen Fälle behandelt worden.

Allerdings traut sich das Management immer noch keine konkreten Aussagen zum E-Rezept zu: „Der Hochlauf des Geschäfts mit rezeptpflichtigen Medikamenten auf Basis der CardLink-Lösung ist aber noch nicht vollständig abschätzbar.“ Vor diesem Hintergrund bestätige man die am 21. März kommunizierten indikativen Erwartungen für das Geschäftsjahr mit einer Umsatzplus von mehr als 10 Prozent und einem bereinigten Ergebnis von minus 35 Millionen bis 0 Franken – inklusive E-Rezept.

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