DocMorris will effizienter werden und wird sich vom Logistikzentrum in Halle trennen. Auch die Marke Zur Rose werde eingestellt. Gleichzeitig verkündet der Versender aus Heerlen Zuwächse beim E-Rezept im dritten Quartal und einen Aufwärtstrend in den vergangenen Wochen – das OTC-Geschäft stagniert dagegen nahezu.
DocMorris erwirtschaftete von Juli bis September in Deutschland mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln einen Umsatz von 48,1 Millionen Schweizer Franken (51,2 Millionen Euro), ein Plus von 11 Prozent. Im Vergleich zum zweiten Quartal ergibt sich dem Unternehmen zufolge ein Plus von etwa 15 Prozent.
In Heerlen ist man mit der Entwicklung zufrieden: „Der erwartungsgemäß sinkende Umsatz mit Papierrezepten wird durch die gute Entwicklung beim E-Rezept überkompensiert.“ DocMorris verzeichnet laut eigenen Angaben eine „stark wachsende Rx-Neukundenzahl“. Die Wiederbestellraten und Warenkörbe entwickelten sich „weiterhin erfreulich“. Vor diesem Hintergrund seien Aktivitäten zur Kundengewinnung seit Mitte September wie angekündigt intensiviert worden – der Versender plakatiert etwa in Nähe von Vor-Ort-Apotheken und wirbt für das E-Rezept.
Die Umsätze mit OTC stiegen um knapp 1 Prozent auf 197,5 Millionen Schweizer Franken. Diese Entwicklung laufe „planmäßig“. Insgesamt lag der Umsatz in den drei Monaten bei 265,7 Millionen Schweizer Franken, ein Plus von knapp 4 Prozent. Die im August mitgeteilten Ziele für das laufende Jahr wurden bestätigt. Investitionsausgaben sollen bei rund 30 Millionen Schweizer Franken liegen. Der Umsatz soll sich zwischen 5 und 10 Prozent erhöhen.
Abstriche gibt es in Deutschland. Um die Effizienz zu steigern, trennt sich DocMorris zum Jahresende vom Service-Standort Zur Rose Pharma in Halle. Die Versandkunden der Apotheke Zur Rose könnten künftig aus dem Logistikzentrum in Heerlen beliefert werden. Dieser Schritt sei im Einvernehmen mit dem Inhaber der Vor-Ort-Apotheke Zur Rose in Halle getroffen worden. Der Betrieb wird von Johannes Ulrich Nachtsheim geführt. „Es handelt sich um eine Präsenz- und Online-Apotheke. Beide bedingen sich und werden beide geschlossen", so Nachtsheim. Die Entscheidung sei bereits in den vergangenen Jahren erörtert worden. „Jetzt habe ich sie wahrgemacht“, sagt er. Es handele sich um eine „sachlich begründete Entscheidung“. Weitere Details wollte er nicht nennen. Der Apotheker führt weiterhin die Pluspunkt Apotheke Johann-Sebastian-Bach in Köthen.
Veränderungen gibt es auch im Vorstand. Nach mehr als drei Jahren verlässt Technikvorstand Madhu Nutakki DocMorris und kehrt in die USA zurück. Neuer Chief Technology Officer (CTO) wird Pablo Ros Gomez. Er verantwortet bereits unternehmensweit die Bereiche Technology, Produkt and IT Operations/Infrastruktur und ist langjähriger CTO des Segments Europa.
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