Insolvenzverfahren

DocMorris-Apothekerin unter Aufsicht

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Berlin -

Am 4. Juni um 15:55 Uhr war es so weit: Apothekerin Carolin Kopsch musste beim Amtsgericht Charlottenburg für ihre drei Berliner Apotheken Insolvenz anmelden. Aufgegeben hat sie aber noch nicht. In den kommenden drei Monaten erstellt der Insolvenzverwalter Dr. Florian Linkert ein Gutachten. Solange darf Kopsch ihre Apotheken weiter betreiben – allerdings unter Aufsicht.

 

Kopsch betreibt seit 1999 die heutige DocMorris-Apotheke am Hafenplatz in Spandau. Seit 2008 führt sie außerdem die DocMorris-Apotheke in Lichtenrade, 2009 kam die 3,5 Kilometer entfernte Schutzengel-Apotheke hinzu. Doch Letztere machte ihrem Namen keine Ehre: Die Apotheke im Kaufland blieb weit hinter den Erwartungen zurück und riss Kopsch zufolge letztlich die beiden anderen Apotheken mit.

Während der Prüfung durch den Insolvenzverwalter behält Kopsch die leitende Funktion in den Apotheken und kann fast normal weiterarbeiten. Voraussetzung war die Einigung mit einem Großhändler, der die Apotheken weiterhin beliefert. Direktbestellungen im großen Stil sind derzeit dagegen nur nach Abstimmung mit Linkert möglich. Dasselbe gilt für Anschaffungen, Reparaturen oder sonstige Investitionen.

Kopsch ist froh, dass sie die Apotheken während des Insolvenzverfahrens weiterführen kann: „Natürlich ist so eine Situation nicht angenehm. Aber das Wichtigste ist jetzt, dass die Arbeitsplätze erhalten bleiben“, sagt die Apothekerin. Deshalb sei sie rechtzeitig in eine „saubere Insolvenz“ gegangen. Ob sie zumindest zwei der Apotheken retten kann, werde das Verfahren zeigen.

 

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