DocMorris-Apotheker abgeworben

Ein Apotheker aus dem nordrhein-westfälischen Düren hat Ende Oktober seine DocMorris Apotheke geschlossen. Jetzt arbeitet er als angestellter Filialleiter bei einer Farma-Plus Apotheke schräg gegenüber. Eine skurrile Geschichte über den Kampf von Franchise-Konzepten.

Als im Herbst 2007 am Wirteltorplatz in Düren eine Farma-Plus Apotheke eröffnete, begann Apotheker Dr. Frank-Ulrich Poppel sich Sorgen zu machen. Mit seiner eher traditionellen Wirteltor Apotheke fürchtete er zwischen den Discountern zerrieben zu werden. Denn auch die Apotheke im nahe gelegenen Einkaufzentrum setzte laut Poppel auf Preiskampf. Ende Oktober firmierte der Apotheker um und eröffnete die erste DocMorris Apotheke in Düren.

Geholfen hat es ihm nicht: „Der Wettbewerbsvorteil schwindet, wenn alle anderen auch preisaktiv sind“, sagte Poppel gegenüber APOTHEKE ADHOC. Nach anfänglichen Erfolgen seien die Kunden schnell ausgeblieben, zumal die Farma-Plus Apotheke an der Ecke die deutlich bessere Lage habe. Als auch noch ein Kinderarzt ausgezogen sei, habe sich die DocMorris Apotheke nicht mehr gerechnet, sagte Poppel.

Das bekam man auch in der Farma-Plus Apotheke keine 50 Meter schräg gegenüber mit. Irgendwann sprach die Inhaberin, Susan Musicaro, den DocMorris-Apotheker an, ob er nicht das Lager wechseln und als Filialleiter bei Farma Plus anheuern wolle. Musicaro betreibt noch zwei weitere Farma-Plus Apotheken in Aachen und Eschweiler.

Poppel stimmte zu, seit Anfang des Monats gibt es keine DocMorris Apotheke mehr in Düren. Nur die Franchisegebühren muss Poppel wohl noch bis Vertragsende an die Celesio-Tochter weiter bezahlen.

Farma-Plus-Chef Horst Tiedtke ließ es sich indes nicht nehmen, der Konkurrenz aus Stuttgart richtig eins auszuwischen. Im Schaufenster der leer stehenden DocMorris-Apotheke prangt ein riesiges Plakat: „Warum woanders mehr bezahlen? Ab dem 1. November begrüßt Sie das Team der ehemaligen DocMorris Apotheke in der Farma-Plus Apotheke in Düren.“