Schmerzgele

Doc: Der Deckel macht den Unterschied

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Berlin -

Das Öffnen oder Verschließen von Arzneimitteltuben kann mitunter eine Herausforderung sein. Ein ergonomischer Griff kann Abhilfe schaffen. GlaxoSmithKline (GSK) liefert Voltaren-Schmerzgel (Diclofenac) zu 150 g seit 2010 mit einem dreiflügligen Komfortverschluss, dieser soll beispielsweise Arthrose-Patienten das Öffnen der Tube erleichtern. Nun zieht Hermes nach und liefert Doc Schmerzgel mit einem ergonomischen Verschluss aus. Auch andere Hersteller lassen sich etwas einfallen.

Eine Vierteldrehung genüge, um die Tube zu öffnen, heißt es von Hermes. Die 90°-Drehung sei mit dem ergonomischen Verschluss mühelos möglich. Zudem verhindere ein neues Gewinde, dass sich der Deckel schief aufschrauben lasse.

Zum Vergleich: Bei Voltaren ist eine halbe Drehung nötig, um die Tube zu öffnen. Die Kappe besteht aus drei Flügeln. Es sei nur ein geringer Widerstand ohne großen Kraftaufwand zu überwinden, um die Tube zu öffnen. „Mit dieser Entwicklung wird Betroffenen, die unter steifen Fingern und Schmerzen leiden, eine kleine Hürde im Alltag genommen und die Schmerzbehandlung erleichtert“, so GSK. Der Platzhirsch wird zudem in einigen Varianten mit einem Komfort-Applikator ausgeliefert. Dieser soll eine Anwendung direkt auf die Haut ermöglichen.

Sanofi verschenkt beim Kauf einer Tube Finalgon einen Applikator zum Aufbringen auf die Haut. Der „Einreiber“ in Form eines Mundspiegels kann ebenfalls eine Anwendung der verschiedenen Wärmecremes gewährleisten, ohne das Produkt mit den Fingern in Kontakt zu bringen. Die Creme wird direkt auf den Applikatorkopf aufgebracht und dann auf der Haut verrieben. In der Selbstmedikation stehen auch Produkte als Roll-on zur Verfügung. Beispielsweise kann Euminz (Klosterfrau) wie ein Deoroller direkt auf die Haut gebracht werden. Das gleiche System wird bei Stichheilern wie Fenistil Kühl Roll-on (GSK) und Soventol Sift (Medice) verwendet.

Aber nicht nur Schmerzgele, sondern auch Augentropfen können eine Herausforderung darstellen. Abhilfe können Applikationshilfen schaffen. Die wohl bekanntesten sind Autodrop und Autosqueeze. Letztere kann vor allem für Patienten mit motorischen Einschränkungen das Träufeln erleichtern. Die Applikationshilfe wird auf die Tropfflasche gesteckt. Drückt man die Flügel zusammen, wird die Flasche gedrückt und der Tropfen ins Auge gegeben werden.

Die Produktgruppe 3 fasst im Hilfsmittelverzeichnis Applikationshilfen zusammen. Zu finden sind auch Anwendungshilfen für Spritzen. Darunter Aufzieh- und Dosierhilfen sowie Einstich- und Injektionshilfen. Sie können bei Störungen der Motorik oder Koordination hilfreich sein. Aufzieh- und Dosierhilfe ermöglichen eine definierte Arzneimittelmenge aufzuziehen und zu applizieren.

Hermes bietet Nahrungsergänzungsmittel von Biolectra, Cevitt, Multivit und Topfitz sowie die OTC-Marken Optovit und Superpep sowie das Lizenzprodukt Anti-Brumm (Vifor) an. Das Familienunternehmen wurde 1907 von Franz Gradinger gegründet und wird seit 1970 von seinem Enkel Johannes Burges geführt. Die Firma war ursprünglich als Teehersteller gestartet. Heute beschäftigt der OTC- und Lohnhersteller 750 Mitarbeiter am Hauptsitz, in der österreichischen Zentrale in Wien sowie in den beiden Produktionsstandorten in Wolfratshausen und Wolfsberg/Österreich. 2016 wurde ein Jahresumsatz von rund 123 Millionen Euro erwirtschaftet. Davon entfällt knapp die Hälfte auf die Lohnherstellung. Jährlich werden rund 90 Millionen Packungen produziert, vor allem Brausetabletten.

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