Bild-Kamapgne

dm wirbt mit Bundesregierung Janina Rauers, 22.08.2011 13:11 Uhr

Berlin - 

Die Drogeriekette dm ist aus Sicht der Wettbewerbszentrale bei einer Anzeigenkampagne zu weit gegangen. Dabei bezahlt dm dem Bundesverbraucherministerium Werbeplätze in der „Bild“-Zeitung und schaltet direkt daneben eigene Werbung. Die Anzeigen befinden sich in einem gemeinsamen Kasten und werden nur von einer dünnen Linie voneinander getrennt. Aus Sicht der Wettbewerbszentrale entsteht damit der Eindruck, dass die Bundesregierung dm direkt empfehle. Die Wettbewerbshüter wollen die Kampagne stoppen.

Dass die Drogeriekette Werbeplätze für ein Ministerium kauft, ist grundsätzlich nicht verboten. Vorschriften für das sogenannte Sponsoring sehen aber unter anderem vor, dass die Sponsoren nicht durch die Regierung angepriesen werden dürfen. Auch andere Gegenleistungen sind verboten.

Das Bundesministerium wirbt in der „Bild“ für eine Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung. Staatssekretär Dr. Gerd Müller gibt unter anderem Tipps für gesunde Ernährung für Schulkinder und fordert auf, öfter die Treppen statt Aufzüge zu nutzen. Daneben wirbt dm für die eigene Preisgarantie bei Pflege- und Kosmetikprodukten.

Medienberichten zufolge ist die Kampagne, für die die Drogeriekette rund 340.000 Euro ausgegeben haben soll, bis Anfang September angesetzt. Die Wettbewerbszentrale gibt dm bis Donnerstag Zeit, um die Unterlassungserklärung zu unterschreiben. Die noch ausstehenden Anzeigen müssten dann anders gestaltet werden. Bei dm wollte sich bislang niemand zu den Vorwürfen äußern, beim Bundesverbraucherministerium war niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.