Einstieg in Apothekenmarkt

dm lädt zu Gesprächen Patrick Hollstein, 19.12.2024 12:51 Uhr

Sebastian Bayer von dm will mit allen Interessierten über Änderungen im Gesundheitsmarkt sprechen. Foto: dm
Berlin - 

Die Drogeriekette dm will in den Apothekenmarkt einsteigen – und auf lange Sicht die Filialen zu Anlaufstellen bei Gesundheitsfragen positionieren. Daher werden interessierte Kreise eingeladen, sich an dem Vorhaben zu beteiligen.

Man führe bereits Gespräche mit den relevanten Herstellern und Lieferanten von OTC-Produkten, bestätigt Sebastian Bayer, Geschäftsführer Marketing + Kommunikation, in einem gestern verschickten Pressestatement. Wichtige Gesprächspartner seien auch Startup-Gründer, die „neue Ideen und Impulse in den Gesundheitsmarkt einbringen“.

Die Vorbereitungen für den Verkauf von OTC-Produkten sehe man als logische Konsequenz auf die Kundenerwartungen. „Seit vielen Jahren sind Gesundheitsprodukte eine unserer Kernkompetenzen,“ argumentiert Bayer und verweist auf die angebliche Vorreiterrolle von dm bei den Schnelltestzentren. Innerhalb eines Monats habe man mehr als 500 Zentren realisiert.

Der Gesundheitsmarkt stehe vor gravierenden Veränderungen. Digital veränderten das E-Rezept, die elektronische Patientenakte (ePA), Health-Tracking und die Telemedizin die Welt. Aber auch die reale Welt ändere sich, so Bayer. Das Apothekensterben beschleunige sich, auch die Anzahl der Hausärzte nehme perspektivisch stark ab. „In den kommenden zehn Jahren gehen 60 Prozent aller Hausärzte in Rente.“

„Um auf zu erwartenden Veränderungen am Gesundheitsmarkt, aber auch auf mögliche neue gesetzliche Neuregelungen nach der Bundestagswahl gut vorbereitet zu sein, haben wir kürzlich in Tschechien die Voraussetzungen für eine dm-Online-Apotheke geschaffen“, so Bayer. Bei einer aktuellen Verbraucherbefragung hätten drei von vier Bürgerinnen und Bürgern bekräftigt, dass sie sich vorstellen können, rezeptfreie Arzneimittel bei dm zu kaufen oder zu bestellen. „Kein anderes Handelsunternehmen in Deutschland erhält laut der Befragung einen derartigen Vertrauensvorschuss.“

Details wollte Bayer nicht verraten. Stattdessen heißt es in dem Pressestatement: „Um genau dann starten zu können, wenn die Bedingungen gut und richtig sind, bereiten wir uns logistisch vor.“