Die Drogeriemarktkette dm sieht die Zukunft des geplanten Arzneimittelgeschäfts eher skeptisch. Professor Dr. Götz Werner, der Vorsitzende der Geschäftsführung, sagte gegenüber dem Tagesspiegel, die rechtliche Situation sei nicht stabil. „Wir müssen nicht zwingend einen Riesen-Umsatz machen“, sagte Werner der Zeitung. Ob die Kooperation mit der niederländischen Versandapotheke Europa Apotheek Venlo überhaupt ausgeweitet werden soll, ließ Werner offen. Noch im August hatte dm bekannt gegeben, die Rezeptsammelstellen „Pharma Punkt“ bundesweit einführen zu wollen. In den vergangenen Wochen waren immer wieder kritische Stimmen gegen das Angebot laut geworden. Das Bundesverwaltungsgericht muss in letzter Instanz über die Rechtmäßigkeit der Rezeptsammelstellen entscheiden.
Unabhängig vom Medikamentenhandel laufen die Geschäfte des Karlsruher Unternehmens offenbar gut: Nach zweistelligem Wachstum im vergangenen Jahr will die Drogeriemarktkette ihre Expansion fortsetzen, berichtet der Tagesspiegel. Rund 100 neue Filialen will dm deutschlandweit eröffnen. Hinter Marktführer Schlecker mit mehr als 10.000 Läden in Deutschland liegt dm mit 936 Filialen auf Platz zwei. Der Umsatz pro Quadratmeter ist Presseberichten zufolge bei den Karlsruhern deutlich größer. Geschickte Standortpolitik - etwa in der Nähe von Lebensmitteldiscountern wie Aldi oder Lidl - sichern einen Umsatz von 6600 Euro pro Quadratmeter. Branchenprimus Schlecker kommt hingegen nur auf 2500 Euro pro Quadratmeter, berichtet die Welt.
Neben Schlecker und dm gehören Rossmann und Müller zu den größten Unternehmen auf dem Drogeriemarkt. Das Quartett teilt sich 90 Prozent des Marktumsatzes, schreibt die Welt. Der Verdrängungswettbewerb zwischen den Ketten sei jedoch abgeschlossen, erklärte ein Branchenkenner in dem Bericht. Die Preise in den Drogeriemärkten werden nach seiner Einschätzung „nachhaltig niedrig“ bleiben. Allerdings sei Schlecker rund 12 Prozent teurer als die anderen drei Anbieter, sagte er gegenüber der Welt.
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