Almased streicht Partnerprogramm APOTHEKE ADHOC, 21.01.2015 11:49 Uhr
Der Direktbezug des Diätpulvers Almased ist für Apotheken seit Jahresbeginn je nach Einkaufsverhalten weniger attraktiv. Der gleichnamige Hersteller hat sein Partnerprogramm zum Jahreswechsel beendet. Statt Umsatzsschwellen und einer Rückvergütung bietet Almased jetzt einen konstanten Einkaufspreis.
Das Partnerprogramm hatte Almased erst 2014 eingeführt. Bei Bestellungen mit vereinbarten Mindestmengen konnten die Apotheken eine Rückvergütung erhalten. Diese wurde ersatzlos gestrichen, wie die zuständige Mitarbeiterin beim Hersteller bestätigte. Das Partnerprogramm sei auf das Jahr 2014 begrenzt gewesen. Stattdessen gebe es jetzt dauerhaft einen attraktiven Einkaufspreis.
Zusätzlich könnte es auch weiterhin Einkaufsaktionen geben, heißt es beim Hersteller. Im vergangenen Jahr konnten die Apotheken bei Bevorratungsaktionen bis zu 30 Prozent Rabatt erhalten, wenn sie mindestens 90 Dosen von dem Diätpulver bestellten.
Apotheker berichten, dass sich der Einkaufspreis nicht deutlich verbessert habe, die Rückvergütung fehle in der Gesamtkondition. Das Diätpulver über den Großhandel zu bestellen, ist demnach keine Alternative: Almased sei oft vom vereinbarten OTC-Rabatt ausgeschlossen, die Preise entsprechend unattraktiv.
Almased liefert sein Produkt nach eigenen Angaben nur an Großhändler und Apotheken. Trotzdem taucht das Diätpulver immer wieder in Drogerien auf. Laut einem Sprecher der Drogeriekette Rossmann wird das Schlankheitsmittel sogar öfter in Drogerien als in Apotheken abgegeben. 60 Prozent des Almased-Absatzes werde mittlerweile bei dm und Rossmann gemacht.
Almased-Chef André Trouillé bestreitet dies: Der Anteil der Drogeriemärkte am Umsatz werde „eher als unbedeutend“ eingeschätzt. Der Umsatz in den Apotheken steige dagegen von Jahr zu Jahr. Almased ist in der Offizin Marktführer, mit massiven Werbemaßnahmen konnte lange ein zweistelliges Wachstum hingelegt werden. Allerdings haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Wettbewerber Proteinpulver auf den Markt gebracht, etwa Naturwohl (Yokebe) und Linda (Ovivo).
Aktuell hat Almesed noch eine andere Baustelle: Die Verbraucherzentrale Sachsen hat den Hersteller aus dem niedersächsischen Bienenbüttel wegen vermeintlich wettbewerbswidriger Werbung für die „Vitalkost“ verklagt. Die Reklame sei irreführend, weil sie enorme Gewichtsverluste in kurzer Zeit verspreche, so der Vorwurf. Außerdem werde Diabetikern, Rheumatikern und Osteoporose-Patienten Linderung und Besserung versprochen. Der Fall liegt beim Landgericht Lüneburg, einen Verhandlungstermin gibt es noch nicht.