Digitalisierung

Pascoe und das göttliche Google

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Berlin -

Im Krankheitsfall wird das Internet immer mehr zum zentralen Auffangnetz für die Menschen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Rheingold-Instituts im Auftrag von Pascoe. Allerdings geht es vielen Verbrauchern dabei um viel mehr als reinen Informationsgewinn. Ein Bedarf, den Pascoe mit einer eigenen Akademie befriedigen will.

Das Internet werde vielmehr zum Schauplatz einer umfassenden (Heils-)Suche, die noch vor einigen Jahren in der analogen Welt der Arzt- und Heilpraktikerpraxen betrieben wurde. Während das Vertrauen in die Ärzte mehr und mehr schwinde, werde Google zu „einer Art göttlicher Instanz des Internets“.

„Google hat für viele Menschen heute den Nimbus eines potentiellen Heilsbringers und bedient unterschwellige religiöse Motive und Sehnsüchte. Selbst für versierte Internetnutzer ist Google die erste Instanz und aller Suche Anfang“, erläuterte Stephan Grünewald, Psychologe und Mitbegründer des Rheingold-Instituts Köln, das Phänomen.

„Die Menschen begeben sich in den Weiten des Internets auf eine ungewisse Reise, die – psychologisch betrachtet – den Charakter einer Pilgerreise hat“, ergänzte Birgit Langebartels vom Rheingold-Institut: Menschen wollten nicht nur ihren Wissens- und Erfahrungshorizont erweitern, sondern auch sich auch im Netz austauschen, gesehen werden und sich aufgehoben fühlen.

Der gesunde, aber auch der kranke Mensch habe sich in der digitalisierten Welt verändert, so die Psychologen. Aus psychologischer Sicht besäßen die Menschen heute mit dem Smartphone ein „zusätzliches Körperteil“. „Das Smartphone ist ein modernes Zepter der Macht“, sagte Grünewald. Auf Knopfdruck oder mit einem Fingerwisch ließen sich geschäftliche Transaktionen tätigen, Wissenslücken füllen oder potenzielle Beziehungspartner entdecken.

Die gefühlte Allmacht und Allwissenheit des digitalen Zeitalters kontrastiere jedoch mit einem mühsamen, analogen und damit begrenzenden Alltag. Vor allem die eigene Krankheit werde als Einbruch einer kränkenden Ohnmacht erlebt. Dennoch werde auch im Krankheitsfall das Internet das zentrale Auffangnetz für die Menschen.

„Da die Suche im Netz oft auch mit Angst machenden Diagnosen konfrontiert und auf Abwege führt, wollen wir ein kompetenter und vertrauensvoller Partner im Bereich Gesundheit und Naturmedizin sein“, sagte Anette Pascoe, Geschäftsleiterin von Pascoe Naturmedizin, die die Studie im Auftrag gegeben hat. Hierbei würden seriöse sowie ganzheitlich ausgerichtete Webseiten unterstützt.

Deshalb hat der Hersteller eine Online-Akademie ins Leben gerufen, die Informationen zu pflanzlichen Arzneimitteln und Naturmedizin vermitteln soll. Um den unterschiedlichen Ansprüchen von naturmedizinisch Interessierten einerseits und Fachkreisen wie Ärzten, Heilpraktikern, Apothekern und PTA andererseits gerecht zu werden, bietet Pascoe nach eigenen Angaben auf die jeweilige Ansprüche zugeschnittene Fortbildungen.

Auch wenn Pascoe bei Wissensvermittlung und Information auf das Internet setzt: Beim Verkauf der Produkte spielt die Online-Welt laut Pascoe eine eher untergeordnete Rolle. Zwar bietet das Unternehmens die Naturpräparate auch über Versandapotheken und im eigenen Online-Shop an. Der überwiegende Teil der Produkte soll aber nach wie vor in Apotheken vor Ort verkauft werden. „Das überrascht auch nicht, da eine kompetente Beratung durch Apotheker und PTA bei unseren Produkten essentiell ist“, sagt Pascoe. Deshalb könnte Kunden sich auch im Online-Shop immer anzeigen lassen, ob das gesuchte Produkt in einer Apotheke in nächster Umgebung verfügbar sei.

Für die Studie hat das Rheingold-Institut insgesamt 1069 Probanden im Alter zwischen 20 und 60 Jahren befragt. Für die qualitative Marktforschung wurden 45 zweistündige tiefenpsychologische Interviews durchgeführt. Anschließend führte das Institut eine quantitative Untersuchung durch: In einem bundesweiten Konsumentenpanel, bestehend aus 1024 Personen im Alter zwischen 20 und 60 Jahren, wurde Fragen rund um die Themen Gesundheit und Erkrankungen gestellt. Weiterhin wurden die Probanden befragt, ob sie sich bereits einmal im Internet zu Gesundheitsthemen informiert haben.

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