„Sennder“ für Apotheken

Die nächste Liefer-App: Phaster Pharmacy

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Berlin -

Ein weiterer Lieferdienst für Medikamente formiert sich. Unter dem Namen „Phaster Pharmacy“ wollen zwei Gründer aus der Logistikbranche mit Partnerapotheken eine Bestell-App auf den Markt bringen. Finanziellen Rückhalt haben die beiden auch aus der Gesundheitsbranche – unter anderem vom Teleclinic-Mitgründer Professor Dr. Reinhard Meier.

Das E-Rezept ruft zahlreiche Start-ups auf den Markt, die mit ihren Erfahrungen aus anderen Branchen den Arzneimittelmarkt neu aufteilen wollen. Auch wenn sich die Einführung noch etwas hinziehen dürfte, machen sich die Plattformen bereit. Niklas Spiegel und Lukas Pfaffernoschke wollen mit „Phaster Pharmacy“ Arzneimittel innerhalb von 30 Minuten ausliefern – kostenfrei für Endverbraucher. „Wir waren überrascht, dass es noch keine wirklich gute Lösung gibt.“

Spiegel und Pfaffernoschke kommen aus der Logistikbranche. Beide kennen sich über den digitalen Spediteur Sennder, waren dort unter anderem für Unternehmenskäufe sowie Strategie und Wachstum verantwortlich. „Wir wollen rasch ein flächendeckendes Netzwerk an Partnerapotheken aufbauen“, sagt Spiegel. „Das hat für uns hohe Priorität.“ Bisher seien 50 Apotheken mit an Bord. Für die Akquise sei einer von drei angestellten Apotheker:innen verantwortlich.

Ländlichere Regionen im Visier

Die App soll Ende des Jahres – vermutlich in Berlin – mit einer Partnerapotheke an den Start gehen. Vielleicht werde es auch München, so Spiegel. Die Pilotapotheke war auf Nachfrage nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Anders als Mitbewerber wie Mayd in Berlin befindet sich „Phaster“ noch in der Planung. Der große Roll-Out ist für das erste Quartal 2022 anvisiert. Dann sollen auch Städte mit einer Einwohnerzahl von bis zu 500.000 dazukommen. Anders als Mitbewerber will „Phaster“ schnell auf ländlichere Regionen abzielen.

 

Ansonsten gibt es viele Gemeinsamkeiten. „Phaster“ soll die Bestellungen und die Lieferungen für Apotheken übernehmen. Dazu will das Unternehmen ein eigenes Backend für Apotheken sowie bei „Phaster“ angestellte Fahrer anbieten, die die Arzneimittel mit E-Bikes oder E-Mopeds vor Ort abholen und ausliefern. „Das Lieferkonzept ist noch nicht in Stein gemeißelt“, sagt Spiegel. Den Endkund:innen werde automatisch die nächstgelegene Apotheke angezeigt. Allerdings sollen sie eine Apotheke auswählen können. „Wir machen keine Zuweisung.“

Hybrid-Beratungsservice geplant

Für die Endverbraucher sollen die Partnerapotheken aber nicht im Fokus stehen. Nach außen will die Lieferplattform mit einem einheitlichen Markenauftritt als „Phaster“ wahrgenommen werden. „Für die Kunden soll es so aussehen, dass er bei uns die Medikamente bestellt“, sagt Spiegel. Bei der Beratung bringt sich das junge Unternehmen ebenfalls mit ein: „Wir setzen auf ein Hybrid-Modell.“ Das heißt, die Apotheken selbst und ein Team von Phaster stehen für Rückfragen bereit.

Gestartet werde mit einem Standardsortiment zwischen 1000 und 2000 OTC-Produkten. Verschreibungspflichtige Arzneimittel sollen folgen. Was die Apotheke für die Teilnahme zahlen müssen, will das Start-up nicht verraten. Eine Grundgebühr soll es nicht geben. Die Inhaber:innen geben pro bestelltem Produkt einen Anteil an die Lieferplattform ab. Hinter dem Unternehmen stehen unter anderem zwei große Investoren: Vorwerk Ventures und YZR, der Fonds von Teleclinic-Mitgründer Meier. Dazu kämen auch Apotheker sowie Unterstützer aus der Pharmaindustrie. Bisher haben die Gründer einen niedrigen siebenstelligen Betrag einsammeln können.

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