Interview Expopharm

„Die Apotheker erwarten Lösungen“

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Berlin -

Blitzstart für den neuen Chef der Expopharm: Metin Ergül ist erst seit Anfang des Monats neuer Geschäftsführer der Werbe- und Vertriebsgesellschaft Deutscher Apotheker (WuV). In der kommenden Woche verantwortet der Nachfolger von Gregor Ulrich seine erste Messe. Mit APOTHEKE ADHOC sprach er über seine Erwartungen an die Explpharm, die Absagen einiger Aussteller und was er von einem Zweijahresrhythmus hält.

 

ADHOC: Wie oft waren Sie schon auf der Expopharm?


ERGÜL: Ich erlebe die Messe in München zum ersten mal. Die Expopharm 2012 wird meine Premiere.

ADHOC: Wie wichtig ist die Expopharm für die Apotheker?



ERGÜL: Die Expopharm wird immer wieder zu Recht als die führende Leistungsschau entlang der Wertschöpfungskette deutscher Apotheken bezeichnet. Sie ist mit über 26.000 Fachbesuchern zudem die führende pharmazeutische Fachmesse Europas. Das liegt zum einen daran, dass sie eine lupenreine Messe um die „Zielgruppe Apotheker“ ist. Zum anderen gehört die Expopharm den Apothekern selbst. Dies ermöglicht, das Messekonzept unmittelbar auf die Belange der Apotheker zuzuschneiden.

ADHOC: Woran zeigt sich das?

ERGÜL: Die Expopharm spiegelt nicht nur aktuelle Branchenentwicklungen und Trends wider, sondern ist auch das zentrale Schaufenster für Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen. Das ist in diesem Jahr, in dem die Branche insgesamt mit schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen konfrontiert ist, besonders wichtig. Letztlich erwarten die Apotheker von der Expopharm in München Vorschläge dafür, wie sie ihre Betriebe gerade in dieser herausfordernden Situation optimieren und dadurch für die Zukunft rüsten können. Diese Lösungen müssen unter anderem die Aussteller bieten. Ich bin zuversichtlich, dass sie auch genau das tun werden.

ADHOC: Mehrere große Aussteller haben abgesagt. Warum?



ERGÜL: Ich habe hierzu unterschiedliche Stimmen gehört. Das Kostenargument ist allerdings für mich nicht ganz nachvollziehbar. In angespannten wirtschaftlichen Zeiten gelten gerade Messen als effizientes Format der Marktbearbeitung und somit als vergleichsweise kostengünstige Möglichkeit, den Kontakt zum Kunden Apotheker zu halten und ihm die Leistungsfähigkeit des eigenen Unternehmens zu präsentieren.

 

 

ADHOC: Wird die Expopharm darunter leiden?



ERGÜL: Zunächst möchte ich festhalten, dass die Zahl der Aussteller in München mit 501 gegenüber der Vorjahresmesse erneut gesteigert werden konnte. Ich bewerte die Ausgangslage, wenige Tage bevor die Expopharm ihre Tore öffnet, somit sehr positiv. Lassen Sie mich hinzufügen, dass die Apotheker mit ihrer Nachfrage den wirtschaftlichen Erfolg aller Beteiligten sichern. Im Gegenzug erwarten sie, dass ihre Lieferanten und Dienstleister sich auf ihrem Marktplatz Expopharm präsentieren. Wie die Apotheker auf das Fernbleiben einiger Unternehmen reagieren, bleibt abzuwarten. Die Rückgewinnung führender Aussteller für die Expopharm 2013 entwickelt sich übrigens sehr positiv.

ADHOC: 
Was halten Sie von dem immer mal wieder geäußerten Vorschlag, die Expopharm auf einen Zweijahresrhythmus zu legen?



ERGÜL: Da habe ich aus eigener Erfahrung meine Zweifel. Andere Brachen wären froh, wenn sie eine jährliche internationale Leitmesse wie die Expopharm hätten. Denn Leitmessen haben unschätzbaren Wert für die Kommunikation und den geschäftlichen Erfolg aller Marktteilnehmer. Würde die Expopharm auf den zweijährigen Turnus gehen, sehe ich für die Zwischenjahre die Gefahr, dass der Veranstaltungs-Markt in viele kleine Satelliten fragmentiert. In den Zwischenjahren entstehen Hausmessen, Road Shows, kleine Regionalmessen etc., die Ausstellern und Besuchern viele zusätzliche Termine sowie ein Vielfaches an Kosten bei geringerem Nutzen bescherten. Die Rückkehr zum Jahresturnus ist nur mit großem Kraftaufwand aller Beteiligten realisierbar.

ADHOC: Werden Sie den Wechsel München-Düsseldorf beibehalten, oder sich auf einen Standort konzentrieren? Kommen vielleicht noch andere Messen in Frage?



ERGÜL: Bislang gibt es keine abweichenden Pläne. Für diese Frage ist es jedoch auch noch zu früh.

 

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