Liefer-Pilotprojekt in Frankfurt

Curacado-Apotheker: „Mir geht es darum, Erfahrung zu sammeln“

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Berlin -

30 Apotheken im gesamten Frankfurter Stadtgebiet nehmen an einem Pilotprojekt von BD Rowa, Curacado und Sanofi teil. Die Süd-Apotheke in der Stresemannallee ist eine von ihnen, die bis Ende Dezember innerhalb von zwei Stunden das Schmerzmittel Thomapyrin Tension Duo an Kunden liefern will. Inhaber Nico Kraft glaubt nicht, dass dabei der Beratungsaspekt zu kurz kommt, sieht aber noch Verbesserungspotenzial für das Konzept.

Im Oktober seien Vertreter von Rowa auf ihn zugekommen und hätten ihm das Pilotprojekt vorgestellt. Die Ideen fanden bei Kraft durchaus Anklang: „Ich beschäftige mich viel mit der Frage, wie Arzneimittel die letzte Meile bis zum Kunden transportiert werden und unabhängig vom Standort der Apotheke schnell ankommen.“ Das sei in der von Hotels und Büros geprägten Gegend, in der die Süd-Apotheke liegt, besonders wichtig.

Konkrete Erwartungen hat Kraft nicht an das Projekt: „Mir geht es vor allem darum, Erfahrungen zu sammeln. In der Zukunft kommen viele digitale Herausforderungen auf die Apotheken zu, unter anderem mit dem E-Rezept. Da möchte ich gut vorbereitet sein.“ Zudem reizte den Inhaber der Aspekt, jeden Ort in der Mainmetropole innerhalb von zwei Stunden beliefern zu können: „Damit ist die Apotheke vor Ort schneller als Amazon.“

Bei Bestellungen der Kunden komme in der Süd-Apotheke umgehend eine E-Mail an. Anschließend loggen sich Kraft oder seine Mitarbeiter ins Backend des Curacado-Shops ein und können die Buchung verwalten. „Dann müssen wir noch den Voucher ausdrucken, das Medikament verpacken und das Etikett draufkleben“, erklärt Kraft.

Die Benachrichtigung des Botendienstes erfolgt automatisch bereits nach der Bestellung des Kunden. Die Lieferung läuft über das Transportunternehmen Tiramizoo und ist für die Apotheken sowie die Kunden kostenfrei. Die Kosten tragen die Kooperationspartner von Rowa, Curacado und Sanofi. Das Medikament selbst bezahlen die Kunden über PayPal. „In der Regel ist der Bezahlvorgang also schon abgeschlossen, wenn das Arzneimittel bei den Kunden ankommt. Es sei denn, sie entscheiden sich dafür, das Medikament in der Apotheke abzuholen. Dann kann das dort gemacht werden“, so Kraft.

Der Apothekeninhaber sieht jedoch noch Raum für Verbesserungen im Pilotprojekt. „Leider können wir aktuell nur Thomapyrin ausliefern. Hier wünsche ich mir für die Zukunft eine Chatfunktion im Webshop, mit der wir die Kunden beraten können.“ Bedenken, dass das Konzept die Beratungsfunktion der Apotheken aushebele, hat Kraft aber nicht: „Bisher haben nur Kunden bestellt, die vorher bei mir in der Apotheke waren. Von daher findet in dem Pilotprojekt deutlich mehr Beratung statt als in einem klassischen Webshop.“

Der Inhaber der Süd-Apotheke hofft, nach Ende des Projekts seine Erfahrungen mit den Kooperationspartner teilen zu können. „Im Vorfeld gab es mehrere Treffen, in denen der Austausch sehr gut und interessant war“, erzählt Kraft. Da 30 Apotheken am Projekt teilnehmen, kann eine 24-Stunden-Verfügbarkeit des Medikaments sichergestellt werden. „In der jeweiligen Apotheke kann bis eine Stunde vor Dienstschluss bestellt werden“, ergänzt der Apothekenleiter.

Für die Zukunft müsse aber noch eine logistische und finanzielle Lösung für den Botendienst gefunden werden. „Ohne Tiramizoo würden wir die zwei Stunden Lieferfrist nicht einhalten können. Auch würde sich das finanziell nur schwerlich lohnen“, blickt Kraft voraus. Das aktuelle Pilotprojekt bringe finanziell weder Vor- und Nachteile für ihn und seine Apotheke: „Aber darum ging es mir ja auch nicht. Ich will nur Erfahrungen für die Zukunft sammeln.“

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