Antall-Kampagne

Die Amazonen vom Ammersee

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Berlin -

Mit einer neuen Kampagne will Weber & Weber das Hustenmittel Antall bekannter machen. Drei Amazonen verkörpern die drei pflanzlichen Wirkstoffe des Medizinprodukts. Die Aktion ziele auf die Empfehler wie Ärzte, Apotheker und insbesondere PTA, sagt Marketing- und Vertriebsleiter Hans Rittinghausen. Das Unternehmen in Inning am Ammersee hat gemeinsam mit einer Hamburger Agentur eine Geschichte um die drei Kämpferinnen aufgebaut.

Die Amazonen sind standesgemäß gekleidet. Alle drei tragen hohe Stiefel und kurze Kleider, die mit den jeweiligen Pflanzen geschmückt und farblich angepasst sind. Una etwa steht für die Königskerze. Sie ist die Anführerin der Gruppe. „Das war eine klare Entscheidung, da die Königskerze in keinem anderen Hustenpräparaten vorkommt, obwohl es ein altbekannter Pflanzenextrakt ist. Früher war er Bestandteil traditioneller individueller Hustenteemischungen von Apotheken“, so Rittinghausen. Die Chefamazone trägt ein gelb-grünes Kleid, eine Tiara-ähnliche Kopfbedeckung und einen Schild.

Una wird unterstützt von Allegra. Die Blondine im braun-grünen Gewand steht für Isländisch Moos. Sie ist mit einem Köcher ausgestattet. Die letzte im Bunde ist Brianna, die Eibisch verkörpert und ein helles, blütenverziertes Kleid anhat. Die Amazonen wurden von der Hamburger Agentur Brandtouch entwickelt. Bei Weber & Weber wurde das Projekt von Marketingleiterin Claudia Pracht und Produktmanagerin Lena Frieg betreut.

Der bayerische Familienbetrieb will mit der Kampagne eine Geschichte erzählen. Die Amazonen leben in Phytopia – eine Mischung aus „Herr der Ringe“ und „Game of Thrones“. „Sie sind einzeln stark und kommen im Kampf gegen den Reizhusten zusammen“, so Rittinghausen. Eine „Lieblings-Amazone“ hat er nicht. „Wir sind von den drei Amazonen überzeugt, weil sie auf eine klare und emotionale Weise den Nutzen und die Besonderheit des Präparates kommunizieren.“

Antall wurde im September 2015 eingeführt. Das Präparat soll Hals und Rachen vor äußeren Einflüssen schützen sowie bei Hustenreiz und Heiserkeit helfen. Das Medizinprodukt wird als Liquidstick in einer Packungsgröße verkauft. Ein Stick enthält je 50 mg Trockenextrakt der jeweiligen Pflanze. Die Kampagne beinhaltet POS-Materialien, einen Trailer, den der Außendienst bei Schulungen zeigt, sowie Informationsmaterialien.

Zuvor warb die Firma mit einem kleinen Jungen für Antall. Auf Plakaten war er in Anlehnung an Wilhelm Tells Apfelschuss zu sehen. Das Kind durfte keinen Hustenanfall haben, weil es sich sonst bewegen müsste. „Die neue Kampagne kommuniziert deutlicher als die vorherige, was unser Produkt ausmacht. Mit der jetzigen sind wir sehr glücklich“, so Rittinghausen.

Der Markt für Halsmittel ist umkämpft. Viel Wachstum gebe es nicht, sondern es gehe mehr um Verdrängung, so Rittinghausen. In den ersten sechs Monaten des Jahres erwirtschaftete Weber & Weber nach Apothekenverkaufspreisen (AVP) rund eine halbe Million Euro mit Antall, ein Plus von 34 Prozent. Im selben Segment positioniert sind GeloRevoice (Pohl-Boskamp), Emser (Siemens & Co.) und Neo-Angin Kindersaft (Klosterfrau). Ebenfalls gegen Husten eingesetzt werden Prospan (Engelhard), Phytohustil (Bayer) und Silomat (Sanofi). Mit Hustenmitteln wurden im ersten Halbjahr knapp 119 Millionen Euro erzielt (plus 12 Prozent).

Das bayerische Unternehmen wurde 1953 vom Arzt Dr. Alfred Vogel und dem Apotheker Richard Weber gegründet. 1962 kam Otovowen auf den Markt. Das Präparat gegen Mittelohrentzündungen ist eines der umsatzstärksten Produkte des Herstellers. Die Geschäfte werden heute von Dr. Reiner Rittinghausen geführt. Der Arzt hatte das Unternehmen 1996 von den Kindern des Firmengründers übernommen. Sein Sohn Hans kam Anfang 2017 von Merck in die Geschäftsleitung.

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