Contour: Ascensia nun ohne Bayer Nadine Tröbitscher, 02.08.2017 12:17 Uhr
Mehr als ein Jahr ist es her, dass Ascensia Diabetes Care entstand. In der Übergangszeit unterstützte Bayer Vital das neue Unternehmen bei den Bestell- und Lieferabläufen. Mit dem Ablauf der Frist zum 31. Juli ist Ascensia nun für alle Prozesse selbst verantwortlich. Zugpferd des Unternehmens ist das Contour Next Portfolio.
Der Pharmakonzern Bayer hatte seine Diabetessparte komplett an Panasonic Healthcare verkauft. Nach mehr als 20-jähriger Partnerschaft im Bereich Entwicklung wurde daraus das eigenständige Unternehmen Ascensia Diabetes Care gegründet. Panasonic Healthcare gehört dem US-Finanzinvestor KKR und dem gleichnamigen japanischen Elektronikkonzern. Der Verkauf wurde für rund eine Milliarde Euro abgeschlossen. Übernommen wurden die Contour-Blutzuckermessgeräte und -sensoren, die Messgeräte Breeze 2 und Elite sowie Microlet-Stechhilfen.
Ascensia Diabetes Care ist nun selbst für die Bestell- und Lieferprozesse verantwortlich. Um den Ablauf zu gewährleisten wurden 100 neue Stellen geschaffen. Die Distribution wurde von 70 Bayer Standorten auf 17 Ascensia Lager umgelegt. Für die Kunden wurde ein europäisches Call-Center eingerichtet. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 1700 Mitarbeiter in 38 Ländern, die Produkte werden in mehr als 25 Ländern verkauft.
„Wir blicken auf ein sehr erfolgreiches erstes Geschäftsjahr zurück. Unsere finanziellen Ziele und Erwartungen haben wir nicht nur erfüllt, sondern übertroffen“, berichtet Sarah Millington, Geschäftsführerin Ascensia Diabetes Care Deutschland. Die Engländerin hatte die Geschäftsführung übernommen und den Bereich hierzulande bereits zuvor geleitet. „Besonders stolz sind wir auf das Wachstum unserer Marktanteile in einem hart umkämpften Markt. Mit den Contour Next Sensoren konnten wir uns als Produktmarktführer behaupten.“
Das Contour Next Portfolio ist das Kernstück des Unternehmens. Seit November können Diabetiker das Contour Next One Blutzuckermesssystem mit einer eigenen Diabetes App verbinden und so das Diabetesmanagement selbst bestimmen. Über das smartLIGHT Farbsignal können die Messergebnisse schnell interpretiert werden. Das integrierte Diabetesmanagement kann den Alltag der Betroffenen positiv beeinflussen. Auf diesem Gebiet sind weitere Innovationen in Kooperationen geplant.
Apps für Diabetiker sind bereits einige am Markt. Freestyle Libre bietet mit der kostenlosen App Freestyle Link und Freestyle Link Up beispielsweise Kindern und Eltern die Möglichkeit sich miteinander zu verbinden. Diabetiker können ihre Messwerte scannen und per Push-Nachricht an andere Personen weiterleiten. Eltern bekommen somit aus der Ferne Einblick in den Blutzuckerwert ihrer Kinder und können den Diabetes besser managen. Der aktuelle Glukose-Wert kann über eine Farbskala in „zu hoch“, „zu niedrig“ oder „im Normbereich“ eingeordnet werden. In der App werden bis zu 100 gescannte Werte angezeigt. Der Träger des Sensors kann entscheiden, ob er per Smartphone oder Lesegerät den Messwert scannt.
Roche setzt auf die Accu-Chek Connect Diabetes-App. Accu Check Connect ist ein erweitertes Blutzuckermonitoring – das regelmäßige Auslesen und Analysieren der Blutzucker-Messergebnisse erfolgt mit von Roche bereitgestellten Blutzuckermessgeräten und Softwarelösungen. Aufbauend auf diesen Daten können Therapieanpassungen oder andere Maßnahmen mit dem Patienten vereinbart werden. Die Daten ermöglichten dem Arzt eine individuelle Therapie, so Roche. Eigene Ziele könnten festgelegt, kontrolliert und gegebenenfalls angepasst werden.