DHU: Bloggerinnen werben für Klimaktoplant APOTHEKE ADHOC, 13.03.2018 07:57 Uhr
Die Deutsche Homöopathie Union (DHU) setzt auf Influencer-Marketing für Klimaktoplant N gegen Wechseljahresbeschwerden. Der Hersteller kooperiert aktuell mit fünf Bloggerinnen.
Im Februar hatte DHU die Ü50-Bloggerinnen zu einem Workshop eingeladen. Es ging darum, wie man mit den Wechseljahren umgeht und was man gegen Wechseljahresbeschwerden tun kann. Begleitet hat den Workshop Dr. Dorothee Struck, eine Frauenärztin aus Kiel. „Es ist das erste Mal, dass wir mit Bloggern zusammenarbeiten“, sagt eine DHU-Sprecherin.
Klimaktoplant soll gegen Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen und Gefühlsschwankungen helfen. Enthalten sind Cimicifuga Trit. D2, Sepia Trit. D2, Ignatia Trit. D3, Sanguinaria Trit. D6. „Dass diese Kombination wirkt, belegt nicht nur eine klinische Studie mit Frauen zwischen 40 und 52, sondern auch die 50 (!) Jahre, die Klimaktoplant N bereits auf dem Markt ist“, schreibt die Bloggerin Susanne Ackstaller aka Texterella.
Es gefällt ihr, dass das Medikament, wie homöopathische Mittel überhaupt, nebenwirkungsfrei sei und anders als Hormone nicht dauerhaft eingenommen werden müsse. „Persönlich ausprobiert habe ich Klimaktoplant N noch nicht“, räumt Ackstaller ein. Sie werde es aber auf jeden Fall tun. „Frauen würden es ja nicht kaufen, wenn es nicht helfen würde“, antwortete Ackstaller einer Kommentatorin, die die Wirksamkeit des homöopathischen Mittels anzweifelte.
Im Rahmen der Kooperation soll es auch noch digitale und analoge Statement-Karten rund um das Thema Wechseljahre geben. „Zusammen mit der DHU wollten wir das Thema mal ein bisschen entspannter und lustiger angehen“, schreibt sie. Neben Ackstaller sind auch noch die Bloggerinnen Annette Höldrich (Lady of Style), Claudia Steinlein (Glam up your Lifestyle), Conny Doll (Conny Doll Lifestyle) und Irit Eser an Bord.
Kooperationen mit Influencern sind für OTC-Hersteller sehr interessant. Sie kosten weniger als konventionelle Anzeigen und werden vom Leser häufig nicht als Werbung, sondern als Tipp des Bloggers wahrgenommen. In der Vergangenheit gab es immer wieder Kritik an Influencern, die ihre Kooperationen mit Kosmetik- oder Konsumgüterherstellern nicht als solche gekennzeichnet hatten. Für Medikamente gelten noch strengere Vorgaben.
„Eine Kennzeichnung als werblicher Beitrag ist ein Muss“, heißt es von DHU. Der Artikel auf Texterella ist mit dem Hinweis „Werbung!“ gekennzeichnet. Am Ende des Textes schreibt die Autorin: „Für diesen Beitrag zum Thema Wechseljahre, Wechseljahresbeschwerden und Klimaktoplant N wurde ich von DHU bezahlt. Gekauft wurden aber nur meine Arbeit und Reichweite, nicht meine Meinung zum Thema.“
Die Blogbeiträge durchlaufen bei DHU eine strenge Überprüfung in der Medizinisch-Wissenschaftlichen Abteilung sowie der Rechtsabteilung. Am Stil der Autorin werde jedoch nichts verändert. Die Kooperation soll durch den Außendienst und Fortbildungsbroschüren in die Apotheke verlängert werden.
Empfehlung ist das beste Marketing – dachte sich auch Pohl-Boskamp und organisierte 2016 eine Blogger-Veranstaltung für Nyda. „Hauptansprechpartner für Nyda sind Mütter – und die sind online sehr gut zu erreichen, da sie einen regen Austausch im Netz pflegen“, sagte die zuständige Brandmanagerin. In Hohenlockstedt war man mit der Pilotaktion zufrieden: „Wir konnten die relevante Zielgruppe direkt ansprechen, ohne Streuverlust und über einen Kanal, der hohes Vertrauen genießt.“
Der OTC-Hersteller Klinge lässt bereits seit Jahren Influencer für Venostasin und Vomex werben – oft in Verbindung mit Gewinnspielen. Dabei konzentriert sich das Unternehmen auf Mom-, Reise-, Mode- und Lifestyle-Blogger. Zwei Beiträge seien sehr gut gelaufen, sagt eine Sprecherin. Die Reaktionen der Apotheken seien aber eher negativ, da sie befürchteten, die Blogger würden ihnen die Beratung wegnehmen. „Im Gegenteil“, so die Sprecherin weiter, „wir wollen, dass die Kunden in die Apotheke gehen.“