Versandhandel

Versandapotheken zahlen für das Unzustellbare

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Berlin -

Auf die Versandapotheken kommen steigende Kosten zu: Seit heute kassiert der Logistiker DHL für nicht zugestellte Pakete ein sogenanntes Rücksendeentgelt von vier Euro. Dies wird etwa fällig, wenn der Kunde die Annahme verweigert oder das Päckchen nicht in der Postfiliale abgeholt und an den Absender zurückgeschickt wird.

Die Sondergebühr streicht die Deutsche-Post-Tochter bei allen gewerblichen Kunden ein. Damit sind auch viele Versandapotheken betroffen: Die Mehrheit der großen deutschen Anbieter nutzt die Dienste des Logistikers.

Beim Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA) wurde während der Mitgliederversammlung Mitte Juni über die Preiserhöhung diskutiert. Doch dem Vernehmen nach gab es keine gemeinsame Position: Während einige Mitglieder bezahlten, hätten andere widersprochen, heißt es bei einer Versandapotheke.

Zu teuer dürfte es aber für die Versender nicht werden: Laut dem Bundesverband des Deutschen Versandhandels (BVH) sind nur etwa 0,2 bis 1,5 Prozent der Lieferungen betroffen – je nach Qualität des Adressdatensatzes.

Versandapotheken verwalten laut dem BVH ihre Bestände sehr ordentlich und profitieren zusätzlich von ihrer Kundenstruktur: „Apotheken sprechen in der Regel eine etwas ältere Zielgruppe an, und diese ist zuverlässiger in der Kommunikation“, erklärt Ingmar Böckmann, der beim BVH für den Bereich E-Commerce und Logistik zuständig ist.

In der Sache bewertet der BVH das Rücksendeentgelt als nachvollziehbar. Die DHL-Mitbewerber Hermes und UPS erheben schließlich auch entsprechende Gebühren. Böckmann kritisiert hingegen die kurze Frist zur Einführung: „Die Gebühr wird im Juli eingeführt, wurde aber erst im April angekündigt.“

Die Versender wollen nun aus der Situation profitieren und gemeinsam mit der Post ihre Kundendaten verbessern. Ab heute nimmt DHL eine Adressprüfung vor, wenn ein Päckchen nicht ausgeliefert werden kann. Ermittelt die Post-Tochter die korrekte Anschrift, wird die Sendung zugestellt. „Das Problem: Der Händler kann seine Daten nicht aktualisieren, da er die neue Adresse nicht automatisch mitgeteilt bekommt“, so Böckmann.

Der BVH verhandelt deshalb mit DHL über einen pauschalen Abgleich der Adressen. Je nach Menge und Art der Adressen werden 5 bis 30 Cent pro abgeglichener Adresse fällig. Die Versender hätten gerne noch einen entsprechenden Rabatt.

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