Deutscher Apothekenpreis

555 Schritte bringen 10.000 Euro

, Uhr
Berlin -

Im Rahmen des Hauptstadtkongresses hat Avie den mit 10.000 Euro dotierten Deutschen Apothekenpreis verliehen. Zum vierten Mal suchte die Kooperation dafür beispielhafte Projekte und Engagements, die die Bedeutung der Vor-Ort-Apotheke für die flächendeckende Arzneimittelversorgung unterstreichen. Der erste Preis ging an Gregor Nelles von der Mons-Tabor-Apotheke in Montabaur für „555 Schritte – Projekt zur körperlichen und geistigen Aktivierung älterer Menschen im Altenheim“.

„In den letzten Jahren gerät die deutsche Apotheke mehr und mehr unter den Druck eines angelsächsisch geprägten Marktverständnisses, das den Apothekern immer weniger Raum für Pharmazie lässt und sie zunehmend als reine Verkaufsstelle für Arzneimittel sieht“, so Avie-Geschäftsführer Dominik Klahn. Anderseits werde der Inhaber mehr und mehr in seinen kaufmännischen Möglichkeiten und Notwendigkeiten zurückgedrängt. „Der wahre Wert der deutschen Vor-Ort-Apotheke und seiner Mitarbeiter liegt jedoch in der richtigen Balance von Heilberuf und Kaufmann. Dieser tägliche Spagat mündet in einem vielfältigen Engagement, das Avie mit dem Deutschen Apothekenpreis würdigen möchte.“

Zehn Projekte wurden der Jury zur Bewertung eingereicht. Die Einreichungen zeigten erneut sehr deutlich das Spektrum der Vor-Ort-Apotheken. „Über die gesetzlich geregelte ordnungsgemäße Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln kümmern sich die Menschen in den Apotheken tagtäglich um die Demographie bedingten Alltagsanforderungen und werden ihrem Ruf gerecht, nicht nur pharmazeutischer Ansprechpartner, sondern auch soziale Anlaufstelle im Gesundheitswesen zu sein“, so Manfred Saar, Präsident der saarländischen Apothekerkammer.

Die diesjährigen Preisträger seien ein Beispiel bei der Aktivierung von Altenheimbewohner, der Arzneimittelanwendung für Kinder und bei der Eigenproduktion von homöopathischen Arzneimitteln.

Neben Nelles wurden Matthias Hoffmeister von der Dreisessel-Apotheke in Nureichenau für sein Projekt „Arzneimittelanwendung Kinderleicht“ sowie Dr. Hannes Pröller aus der Gudjons-Apotheke in Augsburg mit dem Thema „Naturheilkunde verinnerlicht“ ausgezeichnet.

„Wie schon in den vergangenen Jahren hatte die Jury innovative Ideen zu bewerten und gegenüber zu stellen, die letztlich schwer zu vergleichen sind. So individuell die Fragestellungen und so erfinderisch die Teilnehmer, so individuell sind die jeweiligen Projekte. Die Preisträger sowie alle anderen Projekteinreichungen zeigen sehr deutlich, mit wie viel Herzblut sich der Berufsstand bei den Menschen engagiert und dass diese auch künftig ihrer Apotheke vor Ort das Vertrauen schenken werden“, so der Juryvorsitzende Saar.

Avie gehört zur Firmengruppe um den Reimporteur Kohlpharma und zählt heute rund 200 Mitgliedsapotheken. Im Unterschied zu den 90 „Avie-Apotheken“ tragen die „Partner von Avie“ neben der Gemeinschaftsmarke ihre alte Bezeichnung weiter. Kohl hatte den Verbund 2004 gemeinsam mit dem Standortentwickler Joachim Birkle gegründet. 2007 erlebte der Verbund einen regelrechten Aderlass, als Birkle im Streit ausschied und knapp 40 der insgesamt 54 Apotheken mitnahm. 2010 war die Gruppe wieder auf 100 Apotheken angewachsen.

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